FRANKFURT (dpa-AFX) - Rund ein Jahr nach ihrem Börsengang haben die Industrieunternehmen Varta (4:VAR1) und Jost Werke (105:JSTG) am Dienstag mit ihren Ergebnissen die Anleger erfreut. Wie schlagen sich die Unternehmen, was sagen die Experten und wie haben sich die Aktienkurse seit dem Gang auf das Börsenparkett entwickelt?
SO SIND DIE GESCHÄFTE ZULETZT GELAUFEN:
Sowohl der Batteriehersteller Varta als auch der Lkw-Ausrüster Jost Werke haben Umsatz und Gewinn zuletzt kräftig gesteigert. Bei Varta brummt vor allem das Geschäft mit Energie- und Batteriespeichern. Jost profitiert von einer starken Nachfrage nach Last- und Wohnwägen in Nordamerika - und bekräftigte die vor kurzem nach oben geschraubten Jahresziele.
Um knapp 10 Prozent legten die Erlöse von Jost im ersten Halbjahr zu. In Nordamerika wuchs der Umsatz mit Komponenten für Zugmaschinen, Auflieger und Anhänger sogar mehr als doppelt so stark. Dort gewannen die Neu-Isenburger nach eigener Aussage auch Marktanteile hinzu. Allerdings drückten stark gestiegenen Stahlpreise - eine Folge der Strafzölle auf Importstahl - und Investitionen auf die Profitabilität.
Varta investiert angesichts einer starken Batterienachfrage kräftig in neue Fertigungskapazitäten. Im ersten Halbjahr legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent zu. Neben den Energiespeichern trugen auch Mikrobatterien zum Wachstum bei. Varta hatte dieses Standbein zuletzt mit einer weiteren Tochtergesellschaft ausgebaut. Die Schwaben profitieren vor allem von der hohen Nachfrage nach wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien.
DAS SAGEN ANALYSTEN:
Alexander Wahl vom Investmenthaus Mainfirst lobt die Jost Werke, weil sie solide Barmittel erwirtschafteten und gute Margen erzielten. Allerdings könne der starke Fokus auf den europäischen Markt - hier erlöst Jost knapp zwei Drittel des Umsatzes - künftig zur Bremse werden. Denn Europa sei eine vergleichsweise gesättigte Absatzregion, die Wachstumspotenziale lägen eher in den USA und in China. "Wir machen nur wenig positives Überraschungspotenzial aus", schrieb der Experte in einer Studie.