KORRIGIERT-FOKUS 1-Dax knackt kurzzeitig 5000er Marke

(Stellt im fünften Absatz richtig, dass John Allan Finanzvorstand der Post und nicht der Postbank ist)

Frankfurt, 05. Jan (Reuters) - Am zweiten Handelstag des neuen Jahres hat der Dax<.GDAXI> weiter zugelegt und dabei erstmals seit vergangenem November die Marke von 5000 Punkten übersprungen. Gegen Mittag gab er aber einen Teil seiner Kursgewinne wieder ab und notierte nur noch 0,3 Prozent im Plus bei 4986 Zählern. Im Mittelpunkt standen die Aktien von Infineon, die trotz einer möglicherweise bevorstehenden Kapitalerhöhung bis zu 18 Prozent zulegten.

"Die Marktstimmung wird von Zweckoptimismus geprägt", erklärte ein Händler das Dax-Plus. "Einige Anleger wollen nach den Kursverlusten der vergangenen Monate wieder einsteigen." Im abgelaufenen Jahr hatte der Dax insgesamt 40 Prozent eingebüßt. Er bleibe angesichts der trüben Konjunkturaussichten aber skeptisch, sagte der Händler. "Wo sollen weitere Kursgewinne denn herkommen?"

INFINEON AM MEISTEN GEHANDELT

Mit Abstand der gefragteste Wert im Dax waren die Aktien von Infineon, die gegen Mittag 13,4 Prozent im Plus lagen bei 1,14 Euro. "Offenbar werten Anleger die mögliche Kapitalerhöhung als einen Schritt zur Sanierung des Unternehmens", sagte ein Börsianer. Daher belaste die Aussicht darauf die Papiere auch nicht wie sonst üblich. Der angeschlagene Chip-Hersteller will von seinen Aktionären die Erlaubnis, in den kommenden fünf Jahren das Kapital um bis zu 450 Millionen Euro erhöhen zu dürfen. Die Aktionäre entscheiden am 12. Februar über den Antrag der Konzernleitung. Eine Kapitalerhöhung dürfte aber nicht unmittelbar bevorstehen. Infineon hatte zuletzt erklärt, dieser Schritt sei bei einem Aktienkurs unter zwei Euro nicht möglich, da das Papier dann unter seinem Buchwert notiere.

Der Chip-Hersteller war der mit Abstand meistgehandelte Wert auf der elektronischen Handelsplattform Xetra. Mit rund 29 Millionen ge- und verkauften Papieren ging rund die Hälfte des Aktienumsatzes aller Dax-Werte auf das Konto dieses Titels. Die Deutsche Telekom - üblicherweise der Umsatzspitzenreiter - landete mit sieben Millionen gehandelten Aktien weit abgeschlagen auf Platz zwei.

Die Papiere der Postbank rutschten dagegen weiter ab und verloren 5,5 Prozent auf 14,46 Euro. Am vergangenen Freitag hatte die Muttergesellschaft Deutsche Post angekündigt, dass deren Finanzvorstand John Allan zur Jahresmitte in den Ruhestand geht.

WEG FREI FÜR VERKAUF VON FREENET-DSL?

Im Technologie-Index TecDax<.TECDAX> verteuerten sich die Aktien von Freenet um 7,6 Prozent auf 4,13 Euro. "Mit dem Abgang von Freenet-Chef Eckhard Spoerr steigen die Chancen, dass United Internet doch noch das DSL-Geschäft von Freenet übernehmen kann", sagte ein Händler. Einem Anlegermagazin zufolge hat United Internet sein Interesse an der Freenet-Sparte bekräftigt. Spoerr hatte nach monatelangen Querelen mit den Anteilseignern am Tag vor Heiligabend seinen Rücktritt zum 23. Januar angekündigt. Seither haben die Freenet-Aktien rund 44 Prozent zugelegt, so viel wie kein anderer TecDax-Wert in diesem Zeitraum.

(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Kathrin Schich)