HOLZMINDEN (dpa-AFX) - Der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise (XETRA:SY1G) sieht sich dank einer starken Nachfrage weiter auf Kurs. Auch im zweiten Quartal habe der Konzern seinen Wachstumskurs "dynamisch" fortgesetzt, sagte Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram am Donnerstag. Er zeigte sich weiterhin optimistisch und bestätigte trotz der politischen Spannungen in einzelnen Regionen und der unterschiedlichen konjunkturellen Dynamik in einzelnen Ländern die Prognosen für 2015 und auch die Ziele bis 2020. Nach den jüngsten starken Kursgewinnen und einem Rekordstand geriet die Aktie dennoch unter Druck und büßte knapp sechs Prozent ein.
Getragen von einem starken Aromen-Geschäft, einer milliardenschweren Übernahme und Rückenwind durch die Euro-Schwäche legte der Umsatz des MDax (MDAX)-Konzerns im zweiten Quartal um 40 Prozent zu. In den ersten sechs Monaten war das Plus mit 41 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro noch etwas stärker. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Wachstum bei 32 Prozent gelegen. Auch die Profitabilität erhöhte sich. Im ersten Halbjahr legte der Gewinn um 22 Prozent auf 133,5 Millionen Euro zu.
Auch für 2015 zeigte sich Bertram weiterhin zuversichtlich. Symrise wolle erneut schneller wachsen als der Markt für Aromen und Duftstoffe. Für diesen erwartet der Konzern ein Wachstum von zwei bis drei Prozent. Die Profitabilität soll dabei gemessen an der operativen Marge (Ebitda:Marge) mit mehr als 20 Prozent hoch bleiben. Im ersten Halbjahr lag diese wichtige Kennzahl bei 22,6 (Vorjahr: 22,2) Prozent. Auch die mittelfristigen Ziele bis 2020 behielt der Konzern bei.
Das Aromengeschäft wuchs dank der Übernahme des französischen Rivalen Diana deutlich stärker als das Duftstoffgeschäft. Mit dem knapp 1,3 Milliarden Euro schweren Kauf waren die Holzmindener ins Geschäft mit Baby- und Tiernahrung eingestiegen. Die Integration sei abgeschlossen, sagte Bertram. Zuletzt hatte der Konzern sein Geschäft mit Aromen für Mineralwasser mit einer kleinen Übernahme ausgebaut. Auch künftig werde man bei entsprechenden Gelegenheiten aktiv werden, bekräftigte Bertram.
Auch bei Symrise legte das Duftstoffgeschäft aus eigener Kraft mit einem Plus von zwei Prozent im ersten Halbjahr nicht so dynamisch zu wie das Aromengeschäft. Dennoch habe der Konzern auch hier Marktanteile gewonnen, sagte Bertram. Der schweizerische Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan (FSE:GIN) (VTX:GIVN) konnte zuletzt nur im Aromengeschäft überzeugen. Symrise ist die Nummer drei im weltweiten Markt für Duftstoffe und Aromen hinter Givaudan und Firmenich aus der Schweiz.
Aus Sicht von DZ-Bank-Analyst Thomas Maul ist das etwas schwächer als erwartet ausgefallene organische Umsatzwachstum nicht dramatisch. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich das Tempo beschleunigen. Er verwies auf die hohe Profitabilität. Auch aus Sicht anderer Analysten lagen die Kennzahlen im Rahmen der Erwartungen.