Zürich, 08. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch im frühen Handel deutlich nachgegeben. Verluste an der
Wall Street und Sorgen über die bevorstehende Bilanzsaision
drückten auch in der Schweiz auf die Stimmung, sagte ein
Händler. Der US-Aluminiumherstellers Alcoa, der
traditionell die Berichtssaision in den USA eröffnet, hatte nach
Börsenschluss den zweiten Quartalsverlust in Folge ausgewiesen
und damit die Befürchtungen der Investoren bestätigt.
Der SMI<.SSMI> stand nach rund neunzig Minuten 0,7 Prozent
tiefer bei 4942 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> ermässigte sich
um 0,7 Prozent auf 4175 Zähler.
"Das wir heute noch die Marke von 4900 Punkten testen, ist
durchaus realistisch", erklärte ein Händler. Verluste von
zwischen Minus einem bis Minus zwei Prozent seien zu erwarten.
"Wir befinden uns in einer Konsolidierungsphase. Wir waren immer
skeptisch, dass auf die letzte Rally sofort eine weitere folgen
werde", sagte er. Die Tiefststände vom März werde der Markt
allerdings nicht mehr testen, so der Händler. Die einsetzende
Quartalsberichtssaison trübe die Stimmung zusätzlich. "Zwar ist
das meiste (an schlechten Nachrichten) schon in den Kursen drin,
aber verschrecken wird es dennoch den einen oder anderen",
erklärte der Händler.
Zu den grössten Verlieren gehörten wieder einmal die Titel
der Versicherer. Diese seien in den letzten Wochen sehr gut
gelaufen, und hätten folglich unter Gewinnmitnahmen zu leiden,
erklärte ein weiterer Händler. Swiss Re büssten rund
fünf Prozent ein und Swiss Life verloren 3,3 Prozent.
Zurich, die heute ex-Dividende gehandelt werden, lagen
zuletzt mit 3,4 Prozent im Minus. Laut einem Zeitungsbericht der
Financial Times Deutschland plant der Konzern den Umbau seines
Europäischen Geschäfts. Das Unternehmen habe bestätigt, 2010 die
deutsche Tochter Zurich Versicherung mit der irischen Zurich
Insurance PLC fusionieren zu wollen. Ziel sei, einen
einheitlichen großen europäischen Schaden- und Unfallversicherer
mit einem Prämienvolumen von mehr als 10 Mrd Euro zu schaffen.
Daneben gab der Zurich bekannt, dass die ehemalige
Converium-Konzernchefin Inga Beale per 1. Juni das Amt des
Global Chief Underwriting Officer antreten werde.
Bei den Banken verloren UBS 0,2 Prozent und Credit
Suisse gegen 0,8 Prozent.
Nobel Biocare verloren rund 6,4 Prozent. Die Hälfte
davon entfällt auf die heute fällige Dividende von 0,55 sfr.
Zusätslich belastet wurde der Titel von den überraschend
schwachen Q3-Zahlen des Konkurrenten 3i, dem weltweit
drittgrössten Hersteller von Zahnimplantaten. Dieser hatte eine
Umsateinbruch von gut zehn Prozent vermeldet. Mit einem Verlust
von über fünf Prozent gehörten die Aktien des
Computerzubehör-Hersteller Logitech ebenfalls zu den
größten Verlierern.
Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Anlagebauer
Oerlikon prüft laut "Handelszeitung", das
Raumfahrtgeschäft zu verkaufen. Mit dem bundeseigenen
Ruag-Konzern könnte bereits ein Käufer parat stehen. Die
Oerlikon-Titel standen zuletzt mit 3,2 Prozent im Minus.
Eines größeres Anlegerinteresses dürften sich in Zukunft die
Titel des Hörgeräte-Herstellers Sonova erfreuen. Diese
werden ab dem 23. April die von der deutschen BASF
übernommene Ciba im Swiss Leader Index<.SLIY> ersetzen.
Sonova-Titel konnten gegen den Trend rund 0,2 Prozent zulegen.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Oliver Hirt)