Zürich, 08. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am
Montag fester einsetzen. Die positiven Vorgaben aus den USA, die
an den asiatischen Börsen für ein Kursfeuerwerk gesorgt hatten,
dürften auch den Schweizer Dividendenpapieren Auftrieb
verleihen. Da sich am Umfeld aber nichts geändert habe und
kursrelevanten Nachrichten dünn gesät seien, rechneten Händler
nicht mit einer starken Belebung.
Die Bank Clariden Leu berechnete den vorbörslichen
SMI um 08.10 Uhr um 242 Punkte höher auf 5772 Punkten.
Der Dezember-Kontrakt des SMI-Futures legte kurz
nach der Eröffnung 245 Zähler auf 5785 Punkte zu.
Für eine gewisse Zuversicht dürften die anziehenden
US-Aktien-Futures sorgen, die eine freundliche Tendenz an der
Wall Street erwarten lassen. "Die weitere Entwicklung hängt vor
allem vom Vertrauen ab, das die Investoren derzeit aber einfach
noch nicht so richtig aufbringen wollen", sagte ein Händler.
Die Konjunkturschwäche greift weiter um sich. Der
Personaldienstleister Adecco rechnet laut Aussagen von
Konzernchef Dieter Scheiff in einem Interview mit der Zeitung
"Sonntag" auch im vierten Quartal mit sinkendem Umsatz und
Gewinn. Daher sollen weitere Stellen gestrichen werden.
Und auch die krisengebeutelte Grossbank UBS könnte
nach Zeitungsberichten und Marktspekulationen in den kommenden
Wochen weitere Stellen abbauen. Dabei gehe es um bis zu 4500
Stellen, die gestrichen werden könnten. UBS hat bereits den
Abbau von 9000 Stellen angekündigt. Eine UBS-Sprecherin sagte,
dieser Abbau werde gerade umgesetzt. Die Bank kommentiere
Spekulationen zu einem weiteren Abbau nicht. Es seien keine
Entscheidungen gefallen.
Dagegen halten die beiden Pharmakonzerne Roche und
Novartis trotz Krise an ihren Übernahmeplänen fest.
Roche hält weiterhin am 43,7 Milliarden Dollar schweren
Übernahmeangebot für den US-Biotechnologiekonzern Genentech
fest. Das sagte CEO Severin Schwan in einem am Montag
publizierten Interview des "Wall Street Journal".
Novartis stehe zum Kauf des US-Augenheilkonzerns Alcon
, sagte Konzernchef Daniel Vasella am Freitag in einem
Reuters-Interview. Novartis hat in einem ersten Schritt 25
Prozent an Alcon von Nestle übernommen. Bis spätestens
Mitte 2011 soll das restliche, 52-prozentige Alcon-Paket von
Nestle zu Novartis wechseln. Das Geschäft hat einen Wert von bis
zu 39 Milliarden Dollar.
Und Credit Suisse will trotz der kürzlich gemeldeten hohen
Verluste das Investmentbanking weiter betreiben. Dies sagte
Verwaltungsrats-Präsident Walter Kielholz in einem Interview der
Zeitung "Finanz und Wirtschaft".
Und der Anlagenbauer Georg Fischer hält auch nach
einem Treffen mit dem neuen Grossaktionär Giorgio Behr an der
Stimmrechtsbeschränkung von fünf Prozent fest. Die sagte
Verwaltungsratspräsident Martin Huber in einem Interview mit dem
"Tages-Anzeiger" vom Samstag.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)