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Börse Frankfurt-News: "Freundlicher Jahreswechsel" in Sicht (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 11.12.2023, 11:06
Aktualisiert 11.12.2023, 11:15
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Mit neuen US-Inflationszahlen und diversen Notenbankentscheiden ist die vorletzte Woche vor Weihnachten vollgestopft mit Terminen. Nach einem Ende der Rekordjagd sieht es nicht aus, allenfalls nach einer Verschnaufpause.

11. Dezember 2023. Rekord über Rekord - auf ein neues Allzeithoch von 16.782 Punkten ist der DAX am Freitag im Verlauf geklettert. Seit dem Oktober-Tief ergibt das einen Anstieg von über 2.000 Punkten, seit Jahresanfang ein Plus von 19 Prozent. "In den vergangenen zwei Wochen ist der Knoten an den Aktienmärkten geplatzt", formuliert es Christian Henke von IG. Der Auslöser: die Hoffnung auf das Ausbleiben weiterer Zinserhöhungen in den USA. "Die Jahresendrally ist in vollem Gange, durchwachsener Konjunkturnachrichten, ungelöster Haushaltsprobleme in Deutschland und geopolitischer Krisen zum Trotz", erklärt Claudia Windt von der Helaba. Am Montagmorgen steht der Index bei 16.753 Punkten nahezu unverändert.

Woche der Notenbanken

Die Notenbanken haben zwar immer wieder deutlich gemacht, dass weitere Zinshöhungen nicht völlig vom Tisch sind. Dennoch wird am Markt mittlerweile fest von Zinssenkungen bereits im kommenden Frühling ausgegangen. Der am Freitag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht ließ sich in Bezug auf künftige Leitzinsanpassungen unterschiedlich interpretieren. Nun wird auf die für den morgigen Dienstag erwarteten aktuellen US-Inflationszahlen geschaut. Zum anderen stehen diese Woche zahlreiche Notenbanksitzungen an, etwa der EZB, der Fed und der Bank of England, aber auch der norwegischen und Schweizer Zentralbank.

Verschnaufpause wegen Geldpolitik?

"Inflationsseitig wirken die sinkenden Ölpreise entlastend, was sich in der Gesamtrate widerspiegeln sollte", bemerkt Windt mit Blick auf die US-Inflationszahlen. Allerdings sei die Entwicklung in der Kernrate keineswegs so eindeutig. "Somit könnten die Sitzungen der Notenbanken an den Rentenmärkten eine Gegenbewegung auslösen." Aufgrund der geldpolitischen Signale könne auch an den Aktienmärkten erst einmal eine Verschnaufpause bevorstehen.

"Stabiler wirtschaftlicher Ausblick"

Ulrich Kater von der DekaBank verweist zwar auf die vielen belastenden Nachrichten in Deutschland. Zuletzt habe das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds den konjunkturellen Ausblick nochmals unsicherer gemacht. "Allerdings gibt es auch Anzeichen dafür, dass die schlechte Stimmung ihren Tiefpunkt erreicht haben könnte." Dies signalisierten zumindest die Erwartungen der Unternehmen gemessen an den Einkaufsmanagerindizes und am ifo-Geschäftsklima. "Die Kombination aus einem stabilen wirtschaftlichen Ausblick bei einer perspektivisch wieder lockerer werdenden Geldpolitik spricht für einen freundlichen Jahreswechsel nach einem insgesamt ausgezeichneten Aktienmarktjahr."

Charttechnik: Weg frei bis 17.000 Punkte

Auch charttechnisch sieht es gut aus: "In der vergangenen Woche gelang dem DAX der signifikante Sprung über das bisherige Allzeithoch bei 16.532 Punkten", erklärt Henke von IG. Mit dem Sprung des RSI über den Wert von 70 habe ein starke Trendphase begonnen. Gleichzeitig habe der DAX oberhalb des oberen Bollinger-Bandes geschlossen. "Nun ist der Weg frei bis zur psychologischen Marke bei 17.000 Punkten."

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche

Dienstag, 12. Dezember

11.00 Uhr. Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen Dezember. Die Haushaltskrise belastet, meint die DekaBank und prognostiziert einen Rückgang bei Lageeinschätzung und Erwartungen.

14.30 Uhr. USA: Verbraucherpreise November. Die Inflationsrate ist laut Commerzbank (ETR:CBKG) weiter gefallen. Allerdings seien hierfür dieses Mal wohl vor allem die volatilen Energiepreise verantwortlich, der unterliegende Inflationsdruck bleibe weiter zu hoch.

Mittwoch, 13. Dezember

20.00 Uhr. USA: Zinsentscheid der US-Notenbank.Alles andere als ein Beibehalten der Leitzinsen auf aktuellem Niveau wäre eine Überraschung, meint die Deutsche Bank (ETR:DBKGn). Allerdings werde sich die Fed zumindest verbal falkenhaft präsentieren, also als Anhänger einer straffen Geldpolitik.

Donnerstag, 14. Dezember

13.00 Uhr. Großbritannien: Zinsentscheid der Bank of England. Auch für Großbritannien wird am Markt mit keiner Leitzinsveränderung gerechnet.

14.15 Uhr: Eurozone: Zinsentscheid der EZB. Auf der Pressekonferenz dürfte Präsidentin Lagarde wiederholen, dass die Leitzinsen für ausreichend lange Zeit auf einem restriktiven Niveau gehalten werden müssen, meint die DekaBank. Nach dem starken Rückgang der Inflation werde es ihr jedoch schwerfallen, Markterwartungen über bald bevorstehende Leitzinssenkungen zurückzudrängen. Die Vorhersagen für die Inflation würden wohl nach unten revidiert.

14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsätze November.

Freitag, 15. Dezember

10.00 Uhr. Eurozone: Einkaufsmanagerindex Dezember. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor, das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, dürfte sich kaum verändern und mit 48,5 weiter auf ein leichtes Schrumpfen der Wirtschaft deuten, meint die Commerzbank. Daran ändere auch der von der Bank erwartete moderate Anstieg des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auf 45 Punkte nichts. Er spreche bestenfalls für eine allmähliche Stabilisierung der Lage in der Industrie.

15.15 Uhr. USA: Industrieproduktion November.

Von: Anna-Maria Borse, 11. Dezember 2023, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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