Investing.com - Der Dollar startete die Woche gegenüber dem Pfund und dem japanischen Yen fester, war gegenüber dem Euro jedoch schwächer, als die Märkte sich immer noch verunsichert durch den schwachen Arbeitsmarktbericht am Freitag zeigten.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag gegen 09:10 MEZ etwas tiefer auf 97,130. Dies verdeckte jedoch einen Anstieg des Dollars gegenüber dem Pfund um 0,5%, das weiterhin unter Spekulationen über eine Zinssenkung der Bank of England litt. Der Euro stieg geringfügig auf 1,1128 USD.
Reden von Gouverneur Mark Carney und dem Mitglied des geldpolitischen Komitees Silvana Tenreyro in der vergangenen Woche hatten Hoffnungen auf eine Zinssenkung geweckt. Während des Wochenendes hatte ein anderes Ausschussmitglied, Gertjan Vlieghe, in einem Interview mit der Financial Times signalisiert, dass auch er eine Zinssenkung befürworten würde, sofern nicht "eine sofortige und signifikante Verbesserung der britischen Datenlage" eintritt.
Vlieghe wird die Gelegenheit haben, dies um 10:30 MEZ mit den aktualisierten Daten zum britischen Bruttoinlandsprodukt und seiner Komponenten sowie den Daten zur Industrieproduktion für November zu beurteilen. Das Nationale Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung veröffentlicht seinen BIP-Tracker heute noch um 15:00 MEZ.
„Das Pfund scheint zwischen den Käufen der untergewichteten Vermögensverwalter und einiger Spekulanten gefangen zu sein, die feststellen, dass einerseits die Unsicherheit über den Brexit gegangen ist, aber andererseits die unterschätzten Risiken einer Zinssenkung und eines No-Deal-Brexits weiterhin bestehen." sagte Marc Chandler, geschäftsführender Partner von Bannockburn Global Forex. Er sieht das Pfund kurzfristig in einer Preisspanne von 1,2900 bis 1,3200 US-Dollar.
Die anhaltenden Unruhen im Iran über das Wochenende scheinen sich kaum auf die allgemeine Stimmung ausgewirkt zu haben, da die Gefahr eines Krieges mit den USA nachlässt und der Abschluss eines vorläufigen Handelsabkommens zwischen China und den USA, das am Mittwoch unterzeichnet werden soll, näher rückt.
Der chinesische Yuan durchbrach zum ersten Mal seit fünf Monaten über Nacht die 6,90 USD, während der russische Rubel auf ein 20-Monatshoch stieg. Der Dollar verlor auch gegenüber anderen Barometern für den Risikoappetit wie der indonesischen Rupiah und der türkischen Lira weiter an Boden.
Die Analysten von Nordea wiesen auf die Inkongruenz von stark steigenden Währungen der Schwellenländer hin, angesichts der Tatsache, dass die globalen Einkaufsmanagerindizes durchgehend schwache Zahlen aufweisen.
„Entweder sind Währungen aus den Schwellenländern und Aktien zu teuer, oder die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe werden in Kürze global hochschießen. Es geht jetzt ums Ganze“, sagten die Analysten Andrea Steno Larsen und Martin Enlund. „Es ist derzeit sehr schwer, einen Auslöser für eine Abschwächung des Marktes zu finden (außer dem Iran vielleicht), aber vielleicht ist das ein besorgniserregendes Zeichen an sich?"