FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch anfängliche Gewinne nicht halten können. Gegen Mittag drehten die Staatspapiere sogar in die Verlustzone. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel um 0,22 Prozent auf 142,54 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 1,79 Prozent.
Am Markt war die Rede von einem eher richtungslosen Handel ohne entscheidende Impulse. Vor den vielen Notenbankentscheidungen in der kommenden Woche halten sich viele Anleger offenbar zurück. Unter anderem treffen die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) Zinsentscheidungen.
Produktionsdaten aus der deutschen Industrie fielen zu Handelsbeginn besser aus als erwartet. Im Oktober ging die Gesamtherstellung nur leicht zurück, zudem fiel die Entwicklung im Vormonat besser aus als bisher bekannt. Das Bundeswirtschaftsministerium kommentierte die Zahlen dennoch verhalten: Die Produktion sei schwach ins vierte Quartal gestartet, der Ausblick bleibe eingetrübt. Die Industrie leidet seit längerem unter den Folgen des Ukraine-Kriegs und anhaltenden Problemen im internationalen Warenhandel.
Wachstumszahlen aus dem Euroraum fielen ebenfalls besser aus als erwartet. Die Wirtschaft der 19 Euroländer wuchs im Sommer laut einer neuen Schätzung um 0,3 Prozent - und nicht wie zunächst ermittelt um 0,2 Prozent. Gegenüber dem zweiten Quartal fiel das Wachstum aber klar schwächer aus. Die Entwicklung stütze daher Notenbanker innerhalb der EZB, die für ein geringeres Straffungstempo plädierten, kommentierte das Analysehaus Pantheon Macroeconomics.