Investing.com - Die Europäische Zentralbank trifft sich Ende des Monats erneut, und Goldman Sachs (NYSE:GS) erwartet, dass die Zentralbank die Geldpolitik nochmals lockern wird, nachdem sie ihren Zinssenkungszyklus im Juni begonnen hat.
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Die Vertreter der EZB haben im Allgemeinen argumentiert, dass die eingehenden Daten das Basisszenario weitgehend bestätigen und dass die Leitzinsen weiter gesenkt werden können, wenn der Desinflationsprozess auf Kurs bleibt, so die Analysten der Bank in einer Notiz vom 30. August.
Eine Reihe von Mitgliedern bezeichnete zudem die jüngste Abkühlung des Lohnwachstums als gute Nachricht, und einige argumentierten, dass die zunehmenden Abwärtsrisiken für die Wachstumsaussichten die Argumente für eine Lockerung der restriktiven Politik verstärkt hätten.
„Alles in allem deuten die jüngsten Kommentare unserer Meinung nach auf eine leichte Verschiebung der Signale von 1-2 weiteren Zinssenkungen in diesem Jahr vor der Sommerpause zu 2 weiteren Zinssenkungen jetzt hin, mit wenig Appetit auf eine schnellere Senkung der Leitzinsen in dieser Phase“, so Goldman Sachs.
Zukunftsindikatoren und Äußerungen einiger EZB-Beamter deuten auf eine leichte Abschwächung des kurzfristigen Wachstums hin, wodurch das Wachstum 2024 und 2025 um jeweils -0,1 Prozentpunkte auf 0,8 % bzw. 1,3 % sinken würde.
„Wir gehen davon aus, dass die Kerninflation im Jahr 2024 um +0,1 Prozentpunkte auf 2,9 % und im Jahr 2025 um +0,1 Prozentpunkte auf 2,3 % angehoben wird, während sie im Jahr 2026 unverändert bleibt“, so Goldman weiter. „Niedrigere Ölpreise und ein stärkerer Euro werden wahrscheinlich durch niedrigere Zinsen und höhere Gaspreise ausgeglichen, wodurch die Projektionen für die Gesamtinflation in den Jahren 2024, 2025 und 2026 unverändert bleiben würden.“
Vor diesem Hintergrund gehen wir weiterhin davon aus, dass der EZB-Rat am 12. September die weithin erwartete zweite Zinssenkung um 25 Basispunkte vornehmen wird, rechnen aber mit begrenzten Änderungen in der Kommunikation“, so Goldman.
„Wir gehen insbesondere davon aus, dass der Rat seinen datenabhängigen und sitzungsbezogenen Ansatz beibehalten wird, ohne explizite Hinweise auf den künftigen geldpolitischen Kurs zu geben. Wir halten an unserer Prognose für vierteljährliche Zinssenkungen bis zu einer Endrate von 2,25 % fest, sehen aber die Risiken eher in Richtung eines sequentiellen Tempos, insbesondere im ersten Halbjahr 2025".