von Robert Zach
Investing.com - Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, sagte am Freitag, dass die Zentralbank die durch das Coronavirus entstehenden Risiken für die US-Wirtschaft sehr genau beobachten werde und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen werde.
"Die wirtschaftlichen Eckdaten der USA bleiben stark", sagte Powell in einer Erklärung. "Das Coronavirus birgt jedoch neue Risiken für die Wirtschaftstätigkeit. Die Federal Reserve beobachtet die Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaftsaussichten sehr aufmerksam. Wir werden unsere Instrumente einsetzen und angemessen handeln, um die Wirtschaft zu unterstützen".
Die Wall Street konnte sich unmittelbar nach Powells Aussagen etwas erholen, geriet in den letzten Minuten jedoch erneut unter Druck. Der Dow Jones verliert knapp 1000 Punkte und steuert auf seine schlimmste Woche seit der globalen Finanzkrise 2008 zu. Für den S&P 500 geht es um 2,97 Prozent nach unten und der Nasdaq fällt um 1,84 Prozent. Der VIX bewegt sich auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren und explodiert um mehr als 20 Prozent.
Investoren spekulieren derweil immer stärker auf eine große Zinssenkung der Federal Reserve auf der kommenden Sitzung. Laut dem FedWatch Rate-Tool wird die Wahrscheinlichkeit auf 88 Prozent taxiert, dass die Notenbanker auf ihrer Sitzung am 18. März den Leitzins auf eine Spanne von 1,00 bis 1,25 Prozent senken werden. Gegenwärtig liegt er bei 1,5 bis 1,75 Prozent. Bis zum Jahresende rechnet der Markt mit Zinssenkungen im Umfang von 100 Basispunkten.
Der Präsident des Fed-Ablegers von St.Louis, James Bullard, sagte am Freitag, dass die Fed als Reaktion auf das sich zunehmend ausbreitende Coronavirus die Zinsen senken könnte, wie Reuters berichtete. Dies sei "eine Möglichkeit" wenn sich der Ausbruch hin zu einer globalen Pandemie ausweiten sollte, argumentierte er. Das Basisszenario sei aber, dass die Zinsen auf dem gegenwärtigen Niveau blieben, sollte es nur zu vorübergehenden Folgen für die Weltwirtschaft kommen.