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ROUNDUP 2: SAP will mit Großumbau KI-Geschäft anschieben - Aktie auf Rekord

Veröffentlicht am 24.01.2024, 12:32
© Reuters.
SAPG
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(neu: Aktienkurs, Analysten- und Händlerstimme, Aussagen Management)

WALLDORF (dpa-AFX) - Europas größter Softwarehersteller SAP (ETR:SAPG) will in einem Großumbau die Geschäfte mit Künstlicher Intelligenz (KI) pushen. Vorstandschef Christian Klein krempelt das Dax-Schwergewicht für das künftige Wachstum stark um: Rund 8000 Beschäftigte werden davon betroffen sein und womöglich ihren Job verlieren, falls sie keine Stelle in den Wachstumsfeldern der Walldorfer finden. SAP nimmt dafür hohe Kosten in Kauf und investiert massiv in die Entwicklung neuer Software. Die Aktie sprang am Mittwoch auf ein Rekordhoch.

Das Papier legte am Mittag um 6,4 Prozent auf 158,84 Euro zu. Ein Händler nannte den Quartalsbericht der Walldorfer stark. Ein Haar in der Suppe seien die Umsätze im Cloud-Geschäft, die etwas unter den Erwartungen lägen. Kompensiert werde dies aber von einem starken Ausblick.

"Vor allem der Fokus auf das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) sorgt bei den Anlegern für gute Stimmung", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets (LON:CMCX). Das vierte Quartal des Softwareunternehmens sei stark ausgefallen, schrieb Analyst James Goodman von Barclays (LON:BARC). Entscheidend sei das Restrukturierungsprogramm. Dieses sei teuer, könnte sich aber bei erfolgreicher Umsetzung lohnen.

Von dem Vorhaben seien rund 8000 Mitarbeitende betroffen, teilte das Dax-Schwergewicht überraschend bereits am späten Vorabend mit. Die Walldorfer hatten vor rund einem Jahr bereits 3000 Jobs gestrichen, um sich wieder mehr auf das angestammte Kerngeschäft rund um die Software zur Unternehmenssteuerung zu konzentrieren.

"Mit dem geplanten Transformationsprogramm verlagern wir verstärkt Investitionen in strategische Wachstumsbereiche, in erster Linie in KI", sagte Vorstandschef Klein. "Damit werden wir auch zukünftig wegweisende Innovationen entwickeln und gleichzeitig die Effizienz unserer Geschäftsprozesse verbessern."

Der Hype um KI in der Softwarebranche hatte sich im vorvergangenen Jahr an der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT entzündet. Seither möchten alle Softwarekonzerne ein Stück vom erhofft großen zukünftigen Kuchen abhaben und stecken viel Geld in die Technologie, um sich dafür zu rüsten.

SAP hatte im vergangenen Jahr bereits eigene Produkte wie den KI-Assistenten Joule vorgestellt, der es Anwendern erleichtern soll, typische Aufgaben in Unternehmen zu erledigen. Nun will der Konzern in diesem und dem kommenden Jahr noch einmal zusammengenommen knapp eine Milliarde Euro in KI investieren, wie Finanzchef Dominik Asam im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte.

Bei den meisten der rund 8000 betroffenen Stellen sollen Freiwilligenprogramme und interne Umschulungen zum Tragen kommen. Aufgrund von Personalaufbau in Wachstumsbereichen rechnet SAP damit, dass am Ende des Jahres die Zahl der Mitarbeitenden etwa dem aktuellen Niveau entspricht. Wie viele der vom Umbau betroffenen Beschäftigten dann noch bei SAP arbeiten, ist derzeit aber nicht abzusehen. Zum Stichtag Ende Dezember hatte SAP 107 602 Vollzeitbeschäftigte, ein Jahr zuvor waren es 106 312.

Die geschätzten Kosten für die jetzt anstehende Restrukturierung in Höhe von rund 2 Milliarden Euro sollen zum Großteil im ersten Halbjahr erfasst werden. Sie sind hauptsächlich für Frühverrentungsprogramme und Abfindungen vorgesehen, sagte Asam. Zusätzlich steckt der Konzern 100 bis 150 Millionen Euro in Umschulung und Weiterbildung.

Derweil haben sich Klein und sein Finanzchef Dominik Asam für das laufende Jahr mehr Tempo bei Cloudumsatz und Ergebnis vorgenommen als im letzten Jahr. So soll das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 17 bis 21 Prozent wachsen, wenn Wechselkurseffekte ausgeklammert werden. Das wäre wie bereits mehrfach vom Management versprochen eine Beschleunigung.

In der Cloud sollen die hereingeholten Abonnements mehr Schub liefern. Klein hat den Vertriebsteams ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 24 bis 27 Prozent als Messlatte mit auf den Weg gegeben.

Die Cloudprodukte zur Nutzung über das Netz sind seit längerer Zeit der Wachstumsträger bei SAP. Sie gelten auf lange Sicht als ertragreicher, weil die Kunden mit einiger Laufzeit mehr zahlen als mit dem früher üblichen Paket aus Lizenzsoftware gegen hohe Einmalgebühr und anschließendem Wartungsvertrag. Zunächst aber bedeuten die Cloudverträge Einbußen, weil anfangs die hohen Verkaufspreise der Lizenzsoftware wegfallen.

Klein will den Kunden die Cloudangebote schmackhaft machen, indem neue Entwicklungen wie KI vorrangig den Cloudversionen vorbehalten sind, zudem laufen Wartungsverträge für Altsoftware perspektivisch aus. 2025 will Klein mehr als 21,5 Milliarden Euro Umsatz in dem Bereich schaffen. Vergangenes Jahr erzielte die Sparte ein Plus von 20 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro.

Insgesamt steigerte SAP den Umsatz um 6 Prozent auf 31,2 Milliarden Euro. Im Tagesgeschäft kletterte das bereinigte operative Ergebnis um neun Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Im Schlussquartal half dabei gerade auch das lukrative Lizenzgeschäft, das deutlich weniger abfiel als von Experten zuvor geschätzt.

Der Nettogewinn stieg auf 5,9 Milliarden Euro, das war mehr als das Dreifache des Vorjahresgewinns. Vor allem der milliardenschwere Sonderertrag aus dem Verkauf der ehemaligen US-Marktforschungstochter Qualtrics trieb den Überschuss nach oben.

Die eingeplanten Zahlungen für Abfindungen und Frühverrentungen werden sich nach Angabe von SAP deutlich auf den Barmittelzufluss (Free Cashflow) in diesem Jahr niederschlagen. Der Barmittelzufluss ist auch ein Gradmesser für Anleger, wie hoch die Finanzkraft zur Zahlung einer Dividende ist.

"Die Dividende werden wir nach Abschluss des Geschäftsjahres veröffentlichen, aber sie wird sehr stetig sein, entsprechend unserer Dividendenpolitik", sagte Asam dazu. Regulär will das Dax-Schwergewicht mindestens 40 Prozent des Nettogewinns ausschütten. "Wir sind letztes Jahr beim Free Cashflow etwas besser gefahren als gedacht, planen allerdings auch sehr, sehr hohe Investitionen im Jahr 2024", ergänzte der Finanzchef.

"Wir haben sicher genug Free Cashflow, um eine gute Dividende zu bezahlen, aber da werden die Bäume nicht in den Himmel wachsen. 2025 wird es beim Barmittelzufluss dann wieder deutlich hochgehen.


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