ESSEN (dpa-AFX) - Der Energieversorger Eon (ETR:EONGn) hat 2023 die eigenen Prognosen geschlagen. Darüber hinaus übertraf der Dax-Konzern mit seinem um Sondereffekte bereinigten Gewinn die Markterwartungen. Der bereinigte Konzernüberschuss belaufe sich 2023 laut vorläufigen Zahlen auf 3,1 Milliarden Euro - nach 2,7 Milliarden im Vorjahr, teilte Eon am Donnerstag nach Börsenschluss überraschend mit. Die Essener hatten 2,7 bis 2,9 Milliarden in Aussicht gestellt. Analysten hatten gut 2,9 Milliarden erwartet. Der Aktienkurs legte nachbörslich um knapp ein Prozent auf 12,66 Euro zu.
Analystin Wanda Serwinowska von der Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG) wertete die Eckdaten in einer ersten Reaktion als zunächst eher neutral für die Aktien Wichtiger seien der im Zuge der Veröffentlichung endgültiger Zahlen im März erwartete Geschäftsausblick für 2024 sowie der Geschäftsplan bis 2028.
Im Segment Energienetze habe das Ergebnis im vierten Quartal vor allem dank operativer Effekte in nahezu allen Ländern oberhalb der Erwartungen gelegen, hieß es. "Daneben wirkten sich im vierten Quartal temporäre Effekte in Deutschland, die in den Folgejahren an die Kunden zurückgegeben werden, sowie regulatorische Einmaleffekte in der Slowakei positiv im Ergebnis aus." Zudem seien in der Prognose berücksichtigte negative Effekte aus einer eventuellen Verschlechterung des energiewirtschaftlichen Umfeldes in der Sparte Kundenlösungen nicht eingetreten.
Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg den Angaben zufolge im Jahresvergleich um fast 17 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Eon hatte bestenfalls 8,8 Milliarden in Aussicht gestellt - auf diesem Niveau befand sich auch die durchschnittliche Analystenprognose.
Die einzelnen Segmente des Konzerns trugen gleichermaßen zur überraschend guten Entwicklung bei. Der bereinigte operative Gewinn des Segments Energienetze stieg um gut ein Fünftel auf 6,6 Milliarden Euro. Der Geschäftsbereich Kundenlösungen steigerte das operative Ergebnis um zwei Drittel auf 2,8 Milliarden Euro.
Der Konzern schnitt besser ab als prognostiziert, obwohl unter anderem mehr Geld in den Netzausbau gesteckt wurde als zuletzt geplant. Die Investitionen erreichten 6,4 Milliarden Euro im Vergleich zur Prognose von circa 6,1 Milliarden. Die Anpassung der Netzinfrastruktur an die Energiewende kostet viel. Details dazu sowie zum Nettoergebnis ohne die Herausrechnung von Sondereffekten wird es zur Vorlage des Geschäftsberichts am 13. März geben.
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