FRANKFURT (dpa-AFX) - Kurz vor Beginn der Sommerreisewelle sind Vertreter von Flughäfen und Reisebranche zuversichtlich, dass sich ein Flugchaos wie im vergangenen Jahr so nicht wiederholt. Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV wurden an Flughäfen unter anderem Prozesse verbessert und Mitarbeiter angeworben. Die aktuelle Reisesaison werde deutlich besser laufen, aber die Bewältigung der Stoßzeiten werde je nach Flughafen und Prozessstelle fordernd sein, erwartet ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Der weitgehend problemlose Ablauf in den Osterferien war aus seiner Sicht nur eine erste Bewährungsprobe. "Die volle Leistungsfähigkeit der Abläufe zeigt sich erst in den Sommermonaten, wenn Terminals, Vorfelder und auch der von der Flugsicherung kontrollierte Luftraum dauerhaft Höchstbelastungen ausgesetzt sind", sagte Beisel. Der Flughafenverband rechnet für Juli und August mit knapp 42 Millionen Passagieren - ein Plus von rund 16,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Wartezeiten werden sich nach Angaben des Bundesverbandes der Luftsicherheitsunternehmen nicht gänzlich vermeiden lassen. Insgesamt sei die Situation an den Kontrollstellen der Flughäfen aber deutlich verbessert worden. An einigen Airports könnten inzwischen Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle gebucht werden. Eine neue Technik (CT-Scanner) erkenne Fest- und Flüssigsprengstoff. Flüssigkeiten und elektronische Geräte müssten nicht mehr aus dem Handgepäck genommen werden, sofern die neue Technik im Einsatz sei.
Nach Einschätzung des Präsidenten des Deutschen Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig, haben die einzelnen Akteure "schon viel in Bewegung gesetzt, um einen reibungslosen Flugverkehr in der Hauptferienzeit zu gewährleisten". Er sei daher recht optimistisch. Insbesondere Personalmangel bei Fluggesellschaften (NYSE:JETS) und Flughäfen hatte im vergangenen Sommer für teils chaotische Zustände mit langen Wartezeiten bei der Abfertigung und Problemen beim Gepäck gesorgt.
Der Betreiber des Flughafens Frankfurt, Fraport (ETR:FRAG) , erklärte, die Situation bleibe herausfordernd. "Aber wir sind vorsichtig optimistisch auch für die kommenden Sommermonate gemeinsam mit unseren Partnern einen stabilen Betrieb in FRA mit den für die Ferienzeit phasenweise üblichen Wartezeiten sicherzustellen." Fraport setze eine Vielzahl von Maßnahmen um und habe neues Personal eingestellt. Im vergangenen Jahr seien in der Abfertigung (Ground Handling), die auch die Versorgung der Flugzeuge mit Treibstoff und Catering umfasst, 2500 neue Mitarbeiter gewonnen worden. Für dieses Jahr sollten in der ersten Jahreshälfte etwa 850 weitere folgen.