Investing.com - Die Hinweise auf eine weitere Zinssenkung der Federal Reserve im September mehreren sich. Im jüngsten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank heißt es, einige Mitglieder (2) hätten auf der letzten Sitzung eine Zinssenkung in Höhe von 50 Basispunkten gefordert. Grund dafür sei die niedrige Inflation.
Die meisten Fed-Mitglieder hielten eine Zinssenkung um 25 Basispunkte als TEIL (übersetzt heißt das, es könnten noch weitere Zinssenkungen folgen) einer "Rekalibrierung der geldpolitischen Haltung" oder, wie Jerome Powell auf der Pressekonferenz bereits gesagt hatte, als "Adjustierung der Geldpolitik in der Mitte des Zyklus" für angemessen, heißt es in den so genannten Minutes.
Einen vorgegebenen Kurs der Fed-Politik gebe es nicht, heißt es weiter.
Im Protokoll wird betont, dass die Mitglieder, die sich für eine Zinssenkung ausgesprochen hatten, die abschwächende Wirtschaft, erhöhte Risiken bezüglich der Wirtschaftsaussichten, des internationalen Handels und der Inflationsaussichten der USA als Gründe für den Schritt angeführt hatten.
Einige Mitglieder äußerten sich besorgt über die anhaltende Inversion der dreimonatigen mit der zehnjährigen US-Rendite, die mittlerweile mehr als 60 Handelstage invertiert ist und damit ein handfestes Rezessionssignal erzeugt hat. Im Schnitt kommt es 311 Tage nach diesem Signal zu einer Rezession in den USA - zumindest war das in den letzten 50 Jahren so der Fall.
Auch die Anleihekäufe waren ein Thema. So könne die Fed zukünftig "selbstbewusster und präventiver" bei der Nutzung von Anleihekäufen vorgehen, falls es die wirtschaftlichen Umstände rechtfertigen.
Im Juli hatte die Fed ihren Leitzins erstmals seit der Finanzkrise gesenkt. Er liegt derzeit bei 2 bis 2,25 Prozent.
Der Dow Jones rutschte unmittelbar nach den Minutes ab, erholte sich im Anschluss aber wieder und notierte zuletzt mit einem Plus von mehr als 1 Prozent auf 26.226.
von Robert Zach