Investing.com - Der US-Notenbankchef Jerome Powell hat am Mittwoch erneut bekräftigt, dass weitere Zinserhöhungen zu erwarten sind, solange nicht ausreichend Fortschritte bei der Senkung der Inflation erzielt werden. Nur eine Woche nachdem der Offenmarktausschuss der US-Notenbank erstmals seit über einem Jahr beschlossen hatte, die Leitzinsen unverändert zu lassen, deutete Powell an, dass dies lediglich eine kurze Atempause darstellt und keineswegs das Ende der Zinserhöhungen signalisiert.
In seinen vorbereiteten Bemerkungen vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses erklärte Powell: "Fast alle FOMC-Teilnehmer gehen davon aus, dass es angemessen ist, die Zinssätze bis zum Ende des Jahres weiter anzuheben." Die Aussage des Notenbankchefs ist Teil seines halbjährlichen Besuchs im Kongress, bei dem er die Gesetzgeber über die Geldpolitik informiert.
Nach der zweitägigen FOMC-Sitzung in der vergangenen Woche gaben die Fed-Vertreter bekannt, dass sie bis Ende 2023 mit weiteren Zinserhöhungen von insgesamt 0,5 Prozentpunkten rechnen. Dies würde bedeuten, dass mindestens zwei weitere Zinsschritte folgen, wenn man von Viertelpunkt-Schritten ausgeht. Der derzeitige Fed-Leitzins liegt in einer Spanne zwischen 5 % und 5,25 %.
Powell betonte, dass sich die Inflation zwar etwas abgekühlt habe, jedoch nach wie vor deutlich über dem Zielwert der Fed von 2 % liege. Er erklärte: "Die Inflation hat sich seit Mitte des letzten Jahres etwas abgeschwächt. Dennoch ist der Inflationsdruck nach wie vor hoch, und es ist noch ein weiter Weg, um die Inflation wieder auf 2 % zu senken."
Die Äußerungen von Jerome Powell verdeutlichen die Entschlossenheit der US-Notenbank, die Inflation unter Kontrolle zu bringen und gleichzeitig ein angemessenes wirtschaftliches Wachstum aufrechtzuerhalten. Die Zinserhöhungen sollen dazu beitragen, die Nachfrage zu dämpfen und so die Preise zu stabilisieren.
Obwohl die Aussicht auf weitere Zinsschritte bei einigen Investoren und Marktteilnehmern auf Widerstand stößt, unterstreicht Powell die Verantwortung der Fed, ihre geldpolitischen Instrumente zur Erreichung ihrer Ziele einzusetzen. Er verwies darauf, dass die Fed noch viel Arbeit vor sich habe, um die Inflation auf das gewünschte Niveau zu senken.