BONN (dpa-AFX) - Im Tarifstreit bei der Deutschen Post (XETRA:DPWGn) hat die Gewerkschaft Verdi auch am Freitag ihre Warnstreiks fortgesetzt. Dabei legten Tausende Mitarbeiter von Paket- und Brief-Sortierzentren in fast allen Bundesländern vorübergehend die Arbeit nieder.
"Es gibt die klare Erwartung an den Arbeitgeber, in ernsthafte Verhandlungen einzutreten", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis laut einer Mitteilung vom Freitag. Zahlreiche Pakete blieben liegen. Wegen des Ausstands werde es vermutlich noch bis Ende kommender Woche Verzögerungen bei der Zustellung geben, betonte Verdi. Mit den Aktionen protestieren die Beschäftigten gegen den Stillstand bei den Tarifverhandlungen. Knackpunkt ist der Aufbau von regionalen Gesellschaften in der Paketzustellung, wo die Beschäftigten zu niedrigeren Löhnen bezahlt werden. Darin sieht Verdi einen Bruch bestehender Schutzvereinbarungen und fordert für 140 000 Beschäftigte als Ausgleich eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden mit vollem Lohnausgleich. Eine weitere Verhandlungsrunde ist für den 27. und 28. April in Siegburg vereinbart.