Investing.com - Der Euro hat am Dienstag sein Sitzungshoch gegenüber dem US-Dollar hinter sich gelassen, nachdem Daten hereinkamen, denen zufolge die US-Industrieproduktion im September mit dergleichen Rate wie im Vormonat angestiegen ist, als sie den größten Zuwachs in über vier Jahren erzielt hatte.
Der EUR/USD Kurs lag zuletzt mit 0,06% im Plus bei 1,2856 und hat sich damit von seinem Hoch von 1,2901, auf das er zuvor in der Sitzung geklettert war, wieder wegbewegt.
Der Kurs wird wahrscheinlich beim 14-Monatstief vom Montag von 1,2815 Unterstützung finden und auf einem Niveau von 1,29 könnten Widerstände einsetzen.
Der Dollar erhielt einen Schub von einem Report der Marktforschungsgruppe Markit, nach dem der vorläufige Wert des US-Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe im September gegenüber dem Vormonat unverändert bei 57,9 lag und damit auf seinem höchsten Niveau seit April 2010.
Einem anderen Report zufolge stieg der monatliche Index der Federal Reserve Bank von Richmond (Virginia) für das produzierende Gewerbe auf 14 Punkte nach 12 Punkten im August.
Die Zahlen bestätigten die Einschätzung, dass die robuste Konjunkturerholung in den USA die Fed veranlassen werde die Zinsen früher als vom Markt erwartet anzuheben.
Zahlen vom Dienstag zufolge, hat die private Wirtschaftsleistung in der Eurozone im September das bisher geringste Wachstum in diesem Jahr verzeichnet. Dies führte zu neuen Befürchtungen, dass die Konjunkturerholung in der Region an Fahrt verliert.
Der kombinierte Index, welcher die Wirtschaftsleistung der erzeugenden Industrie als auch des Dienstleistungsgewerbes misst, ist von 52,5 im August auf ein Neunmonatstief von 52,3 abgesackt.
Die Wirtschaftsleistung des deutschen Privatsektors hat in diesem Monat weiter zugenommen, aber die Wachstumsrate des produzierenden Gewerbes lag auf ihrem niedrigsten Stand seit 15 Monaten.
Die Wirtschaftsleistung des französischen Privatsektors im fünften Monat in Folge zurückgegangen. Der Dienstleistungssektor ist zum ersten Mal in drei Monaten geschrumpft, was von einem verlangsamten Rückgang im produzierenden Gewerbe etwas kompensiert wurde.
Die Zahlen lass den Schluss zu, dass die Wirtschaft des Euroraums im dritten Quartal um 0,3% wachsen wird. Sie deuten aber gleichzeitig an, dass sich die Konjunktur im vierten Quartal weiter verlangsamen könnte.
Die schwachen Zahlen führten zu neuen Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank neue Konjunkturmaßnahmen einleiten werde, um die Erholung in der Region abzusichern.
In einer Rede am Montag wiederholte EZB-Präsident Mario Draghi, dass die Bank bereit sei, die Geldpolitik weiter zu lockern, sollte sich dies als notwendig erweisen, um die Gefahr einer anhaltenden Periode mit niedriger Inflation im Euroraum abzuwenden.
Der Euro verteuerte sich leicht gegenüber dem Yen. Der EUR/JPY Kurs stieg um 0,09% auf 139,95 an und hat damit sein Tagestief von 139,28 hinter sich gelassen.