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FOKUS 3-Finanzwerte stützen Aktienmärkte - Dax leicht im Plus

Veröffentlicht am 27.07.2010, 18:04

* Zahlen von Deutsche Bank und UBS überzeugen Anleger

* "Basel III"-Regeln für Banken-Eigenkapital abgeschwächt

* Zwischenbilanzen von Daimler und SAP enttäuschen

* FMC und Fresenius profitieren von US-Abrechnungsreform

(neu: Schlusskurse, US-Daten, Oracle, Dupont, AstraZeneca)

Frankfurt, 27. Jul (Reuters) - Gut aufgenommene Geschäftszahlen der Deutschen Bank und der Schweizer Großbank UBS haben am Dienstag die europäischen Aktienmärkte gestützt. Der Dax<.GDAXI> schloss 0,2 Prozent fester bei 6207 Punkten, der europäische Stoxx50<.STOXX50> stieg um 0,7 Prozent auf 2501 Stellen. Als Bremsklotz für die Aktienmärkte wirkte der Rückgang des US-Verbrauchervertrauens im Juli. "Das erinnert uns daran wie hart die Dinge sich entwickelt haben, und dies lässt etwas weniger Funken bei den Aktien sprühen", sagte Analyst Hugh Johnson von Hugh Johnson Advisors.

Nach den Zwischenberichten der beiden Großbanken zog der europäische Stoxx-Branchenindex<.SX7P> 4,7 Prozent an. Zu den größten Gewinnern in Frankfurt zählten die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank, die um 4,5 Prozent beziehungsweise um 4,8 Prozent stiegen. Die Deutsche Bank hatte ihren Gewinn im zweiten Quartal um neun Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesteigert. Das sei etwas besser als erwartet, erklärten die Analysten einer US-Investmentbank. Verglichen mit UBS seien die Zahlen aber eine Enttäuschung, kritisierte Andrew Lim vom britischen Finanzhaus Matrix. UBS-Papiere schossen 11,2 Prozent nach oben, womit sie die Gewinnerliste im Stoxx50 anführten. Die Schweizer überraschten mit einem deutlich höheren Gewinn als erwartet.

Unterstützung bekamen die Bankaktien auch von den jüngsten Beschlüssen zu den neuen Bilanzregeln für die Branche - bekannt als "Basel III". Offenbar fällt die Verschärfung weniger stark aus, als von vielen Banken befürchtet worden war. Die neuen Vorschläge berücksichtigten einen großen Teil der Bedenken der Banken-Industrie, erklärten die Analysten von Exane BNP Paribas. "Die Aufweichung der ursprünglichen Vorschläge ist für den Sektor eine gute Nachricht", fügten sie hinzu und empfahlen ihren Kunden vor allem französische Bankenaktien zu kaufen, die am ehesten von der Ausgestaltung der Regeln profitieren würden. Societe Generale stiegen um gut zehn Prozent, BNP Paribas um 5,5 Prozent. Auch Barclays, ING, Credit Suisse und Unicredit zogen zwischen fünf und 7,6 Prozent an.

DUPONT-AKTIEN NACH HÖHERER PROGNOSE GEFRAGT

Auf dem deutschen Markt lastete die Enttäuschung einiger Anleger über die Bilanz von SAP und die detaillierten Zahlen von Daimler. Daimler waren trotz Anhebung der Gewinnprognose mit einem Minus von 4,2 Prozent Dax-Schlusslicht. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. SAP-Papiere fielen um 2,2 Prozent. Beim größten europäischen Softwarehersteller kommt die Konjunkturerholung nur langsam an. SAP lief im zweiten Quartal Konkurrenten wie Oracle beim Wachstum hinterher.

Die im Dax eher leicht gewichteten Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) und des Mutterkonzerns Fresenius hoben derweil ab: FMC legten knapp fünf Prozent, Fresenius 4,3 Prozent zu. Börsianer verwiesen auf die Einführung einer Pauschalvergütung bei der Abrechnung von Dialysebehandlungen durch die staatliche US-Krankenversicherung Medicare. Damit könne FMC pro Patient höhere Einnahmen verbuchen als bislang, erklärten die Analysten von Equinet.

In New York legten die Aktien des drittgrößten US-Chemiekonzerns Dupont nach einem Gewinnsprung und der Anhebung der Gewinnprognose 3,7 Prozent zu. "Die Tatsache, dass sie die Prognose angehoben haben (...) und auf einige Zeichen der Erholung hinwiesen, macht deutlich, dass es bislang keine Verlangsamung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität gab", erklärte Analyst David Begleiter von der Deutschen Bank.

In London schoben Spekulationen auf eine US-Zulassung des Blutverdünners Brilinta die Aktien des Pharmakonzerns AstraZeneca zwei Prozent ins Plus. (Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)

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