CRAWLEY (dpa-AFX) - Die Reiselust der Europäer hält den Veranstalter Tui Travel auf Kurs. Für den Sommer seien inzwischen 84 Prozent aller Pauschalreisen verkauft, teilte die größte Tochter des deutschen Reisekonzerns Tui am Mittwoch in Crawley bei London mit. Von April bis Juni verdiente das Unternehmen mehr als ein Jahr zuvor, doch das Last-Minute-Geschäft wirft weniger Gewinn ab als früher gebuchte Reisen. Dennoch sieht Tui-Travel-Chef Peter Long Europas größten Reiseveranstalter auf gutem Weg, den bereinigten operativen Gewinn im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September wie geplant um mindestens ein Zehntel zu steigern.
Die Aktien von Tui Travel und dem Mutterkonzern Tui reagierten am Morgen mit Kursverlusten auf die Nachrichten. Für die Titel der Briten ging es zuletzt um 4,7 Prozent auf 382,50 Pence nach unten, Tui-Papiere lagen nach einem anfänglichen Absturz um gut sieben Prozent zuletzt noch mit 3,5 Prozent im Minus bei 9,503 Euro. Aktienhändlern zufolge war der Tui-Kurs unter Verkaufsmarken vieler Anleger gefallen, was weitere Verkäufe ausgelöst habe. Zudem hätten die Tui-Travel-Titel seit einem Zwischentief Mitte Juli erst am Dienstag ein neues Rekordhoch erreicht.
WENIGER URLAUBER - HÖHERE PREISE
Für den Sommer konnte Tui Travel bislang in fast allen Reisegebieten die Umsätze steigern. Zwar zählte der Veranstalter bislang zwei Prozent weniger Pauschalurlauber als ein Jahr zuvor, doch dank höherer Preise fallen die Erlöse insgesamt bislang um vier Prozent höher aus als ein Jahr zuvor.
In Deutschland wurden die gebuchten Reisen im Schnitt um acht Prozent teurer. Die Zahl der Urlauber ging dabei um fünf Prozent zurück - und das bei einem gleich großen Angebot. Schwierig bleibt die Entwicklung in Frankreich: Dort gingen die Erlöse um ein Fünftel zurück, allerdings konnte Tui Travel auch dort im Schnitt höhere Preise durchsetzen. Im Last-Minute-Geschäft dürften die Gewinnspannen allerdings dünner ausfallen, sagte Unternehmenschef Long.
HAUPTSAISON LÄUFT NOCH
Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni steigerte Tui Travel den Umsatz vor allem dank günstiger Wechselkurse um fünf Prozent auf knapp 3,9 Milliarden britische Pfund. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn legte um 18 Prozent auf 87 Millionen Pfund zu. Dabei ist auch eine veränderte Bilanzierung von Leerflügen zu Beginn und zum Ende der Reisesaison berücksichtigt. Aufs Gesamtjahr gerechnet, fällt dieser Effekt weg.
Unter dem Strich steht bei Tui Travel nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs noch ein Verlust von 236 Millionen Pfund zu Buche, eine Verbesserung um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Reiseveranstalter fahren im Winter meist rote Zahlen ein. Die Gewinne erzielen sie in der Hauptreisezeit im Sommer. Die entscheidenden Profite sollten also gerade erst einlaufen.
WICHTIGSTE TUI-TOCHTER
Die deutsche Tui AG in Hannover hält mit rund 54 Prozent die Mehrheit der Tui-Travel-Aktien. Die britische Tochter, die 2007 aus dem Zusammenschluss der Tui-Veranstaltersparte mit dem britischen Konkurrenten First Choice entstanden war, stellt im Gesamtkonzern den Löwenanteil der Umsätze. Tui selbst hält außerdem Anteile an Hotelketten wie Riu und Robinson und betreibt eigene Kreuzfahrtschiffe. Außerdem ist sie an der Container-Reederei Hapag-Lloyd beteiligt. Der Tui-Konzern will seine Quartalszahlen am Donnerstag (8. August) vorlegen./stw/fn/zb
Die Aktien von Tui Travel und dem Mutterkonzern Tui reagierten am Morgen mit Kursverlusten auf die Nachrichten. Für die Titel der Briten ging es zuletzt um 4,7 Prozent auf 382,50 Pence nach unten, Tui-Papiere lagen nach einem anfänglichen Absturz um gut sieben Prozent zuletzt noch mit 3,5 Prozent im Minus bei 9,503 Euro. Aktienhändlern zufolge war der Tui-Kurs unter Verkaufsmarken vieler Anleger gefallen, was weitere Verkäufe ausgelöst habe. Zudem hätten die Tui-Travel-Titel seit einem Zwischentief Mitte Juli erst am Dienstag ein neues Rekordhoch erreicht.
WENIGER URLAUBER - HÖHERE PREISE
Für den Sommer konnte Tui Travel bislang in fast allen Reisegebieten die Umsätze steigern. Zwar zählte der Veranstalter bislang zwei Prozent weniger Pauschalurlauber als ein Jahr zuvor, doch dank höherer Preise fallen die Erlöse insgesamt bislang um vier Prozent höher aus als ein Jahr zuvor.
In Deutschland wurden die gebuchten Reisen im Schnitt um acht Prozent teurer. Die Zahl der Urlauber ging dabei um fünf Prozent zurück - und das bei einem gleich großen Angebot. Schwierig bleibt die Entwicklung in Frankreich: Dort gingen die Erlöse um ein Fünftel zurück, allerdings konnte Tui Travel auch dort im Schnitt höhere Preise durchsetzen. Im Last-Minute-Geschäft dürften die Gewinnspannen allerdings dünner ausfallen, sagte Unternehmenschef Long.
HAUPTSAISON LÄUFT NOCH
Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni steigerte Tui Travel den Umsatz vor allem dank günstiger Wechselkurse um fünf Prozent auf knapp 3,9 Milliarden britische Pfund. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn legte um 18 Prozent auf 87 Millionen Pfund zu. Dabei ist auch eine veränderte Bilanzierung von Leerflügen zu Beginn und zum Ende der Reisesaison berücksichtigt. Aufs Gesamtjahr gerechnet, fällt dieser Effekt weg.
Unter dem Strich steht bei Tui Travel nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs noch ein Verlust von 236 Millionen Pfund zu Buche, eine Verbesserung um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Reiseveranstalter fahren im Winter meist rote Zahlen ein. Die Gewinne erzielen sie in der Hauptreisezeit im Sommer. Die entscheidenden Profite sollten also gerade erst einlaufen.
WICHTIGSTE TUI-TOCHTER
Die deutsche Tui AG in Hannover hält mit rund 54 Prozent die Mehrheit der Tui-Travel-Aktien. Die britische Tochter, die 2007 aus dem Zusammenschluss der Tui-Veranstaltersparte mit dem britischen Konkurrenten First Choice entstanden war, stellt im Gesamtkonzern den Löwenanteil der Umsätze. Tui selbst hält außerdem Anteile an Hotelketten wie Riu und Robinson und betreibt eigene Kreuzfahrtschiffe. Außerdem ist sie an der Container-Reederei Hapag-Lloyd beteiligt. Der Tui-Konzern will seine Quartalszahlen am Donnerstag (8. August) vorlegen./stw/fn/zb