HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Unspektakulär, aber zufriedenstellend: Die Sportartikelbranche blickt auf ein gutes Jahr 2011 zurück. Nicht nur die zwei Branchengrößen Adidas und Puma haben immer wieder neue Umsatzrekorde erzielt. Auch andere Sportartikelhersteller legten erfreuliche Zahlen vor. Doch die gestiegenen Kosten für Löhne, Rohstoffe und Transport drückten auf die Marge, und so mancher Hersteller drehte deshalb an der Preisschraube. Für die Händler war es dennoch 'ein ganz normales Jahr'. Statt auf das in anderen Branchen so entscheidende Weihnachtsgeschäft setzen sie vor allem auf eines: Kälte und Schnee.
'Wir sind weniger konjunktur- als wetterabhängig', erläutert der Präsident des Verbands Deutscher Sportfachhandel, Werner Haizmann. Gerade im Süden der Republik mache das Geschäft mit Skiern, Winterjacken und warmen Stiefeln aufgrund der hohen Einzelbeträge bis zu einem Drittel des Jahresumsatzes aus. Aber auch der Laufsportbereich spüle selbst im Winter zuverlässig Geld in die Kassen der Händler, die bis auf kleinere Spezialgeschäfte fast komplett in den zwei großen Einkaufsverbünden Intersport und Sport 2000 organisiert sind.
Die Ladenbesitzer und Filialisten blicken optimistisch in die Zukunft: 'Nächstes Jahr wird ein Superjahr', betont Haizmann mit Blick auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft sowie die Olympischen Spiele in London. Während Olympia für die Branche eher einen Prestigegewinn bedeutet, zieht bei wichtigen Fußball-Meisterschaften der Umsatz von Fanprodukten, aber auch von Trikots, Schuhen und Bällen massiv an.
Davon dürften auch die beiden größten deutschen Sportartikelhersteller Adidas und Puma kräftig profitieren, tummeln sie sich doch gerade auch im Fußballbereich. Die beiden fränkischen Lokalkonkurrenten können jedoch auch mit 2011 mehr als zufrieden sein: Obwohl die Zahlen für das vierte Quartal noch nicht vorliegen, erwarten die Herzogenauracher nach einem fulminanten Jahresverlauf neue Umsatzrekorde.
Auch dem Rest der Hersteller 'geht es im Großen und Ganzen relativ gut', wie Adalbert von der Osten, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Sportartikel-Industrie (BSI), berichtet. 2011 sei aufgrund der fehlenden Events unspektakulär gewesen, zumal das zweite Halbjahr eher verhalten verlief. 'Und das Wetter hat uns von vorn bis hinten einen Strich durch die Rechnung gemacht.' Dennoch seien die Hersteller, getrieben durch das stetig steigende Gesundheitsbewusstsein, gut durchs Jahr gekommen. Die deutsche Sportartikelindustrie beschäftigt laut BSI direkt und indirekt rund 120 000 Menschen, die einen Umsatz von knapp 11 Milliarden Euro erwirtschaften (Zahlen von 2010).
'Gerade auch der Outdoorbereich, der immer wichtiger und vom Marktanteil her größer wird, hat in diesem Jahr anständig zugelegt' berichtet von der Osten. Rund 1,8 Milliarden Euro dürften 2011 mit Bergstiefeln, Zelten und Klettergurten umgesetzt worden sein. Den Trend bestätigt auch Haizmann. 'Inzwischen hat ja jeder eine Funktionsjacke an, auch wenn er nur über die Straße läuft.'
Dennoch kämpfen die Outdoorfirmen ebenso mit Unbillen wie die Hersteller von Pferde-, Turn-, Tennis- oder sonstigem Sportzubehör. 'Das trifft unisono auf die Gesamtbranche zu, dass die Produktionskosten in Fernost steigen, dass die Rohstoffkosten steigen, dass die Lohnkosten steigen, dass die Transportkosten steigen', berichtet von der Osten. Die Folge: Preiserhöhungen.
'Das kann natürlich nicht jede Marke durchsetzen', erläutert Roland Scheuermeyer vom Fachhandelsverbund Intersport. Aber gerade die großen Hersteller hätten durchaus die Preise angehoben, besonders für ihre Top-Produkte. Bei anderen Waren seien die Kosten gesenkt worden, indem bestimmte Funktionen nun nicht mehr enthalten seien./eri/DP/she
--- Von Elke Richter, dpa ---
'Wir sind weniger konjunktur- als wetterabhängig', erläutert der Präsident des Verbands Deutscher Sportfachhandel, Werner Haizmann. Gerade im Süden der Republik mache das Geschäft mit Skiern, Winterjacken und warmen Stiefeln aufgrund der hohen Einzelbeträge bis zu einem Drittel des Jahresumsatzes aus. Aber auch der Laufsportbereich spüle selbst im Winter zuverlässig Geld in die Kassen der Händler, die bis auf kleinere Spezialgeschäfte fast komplett in den zwei großen Einkaufsverbünden Intersport und Sport 2000 organisiert sind.
Die Ladenbesitzer und Filialisten blicken optimistisch in die Zukunft: 'Nächstes Jahr wird ein Superjahr', betont Haizmann mit Blick auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft sowie die Olympischen Spiele in London. Während Olympia für die Branche eher einen Prestigegewinn bedeutet, zieht bei wichtigen Fußball-Meisterschaften der Umsatz von Fanprodukten, aber auch von Trikots, Schuhen und Bällen massiv an.
Davon dürften auch die beiden größten deutschen Sportartikelhersteller Adidas und Puma kräftig profitieren, tummeln sie sich doch gerade auch im Fußballbereich. Die beiden fränkischen Lokalkonkurrenten können jedoch auch mit 2011 mehr als zufrieden sein: Obwohl die Zahlen für das vierte Quartal noch nicht vorliegen, erwarten die Herzogenauracher nach einem fulminanten Jahresverlauf neue Umsatzrekorde.
Auch dem Rest der Hersteller 'geht es im Großen und Ganzen relativ gut', wie Adalbert von der Osten, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Sportartikel-Industrie (BSI), berichtet. 2011 sei aufgrund der fehlenden Events unspektakulär gewesen, zumal das zweite Halbjahr eher verhalten verlief. 'Und das Wetter hat uns von vorn bis hinten einen Strich durch die Rechnung gemacht.' Dennoch seien die Hersteller, getrieben durch das stetig steigende Gesundheitsbewusstsein, gut durchs Jahr gekommen. Die deutsche Sportartikelindustrie beschäftigt laut BSI direkt und indirekt rund 120 000 Menschen, die einen Umsatz von knapp 11 Milliarden Euro erwirtschaften (Zahlen von 2010).
'Gerade auch der Outdoorbereich, der immer wichtiger und vom Marktanteil her größer wird, hat in diesem Jahr anständig zugelegt' berichtet von der Osten. Rund 1,8 Milliarden Euro dürften 2011 mit Bergstiefeln, Zelten und Klettergurten umgesetzt worden sein. Den Trend bestätigt auch Haizmann. 'Inzwischen hat ja jeder eine Funktionsjacke an, auch wenn er nur über die Straße läuft.'
Dennoch kämpfen die Outdoorfirmen ebenso mit Unbillen wie die Hersteller von Pferde-, Turn-, Tennis- oder sonstigem Sportzubehör. 'Das trifft unisono auf die Gesamtbranche zu, dass die Produktionskosten in Fernost steigen, dass die Rohstoffkosten steigen, dass die Lohnkosten steigen, dass die Transportkosten steigen', berichtet von der Osten. Die Folge: Preiserhöhungen.
'Das kann natürlich nicht jede Marke durchsetzen', erläutert Roland Scheuermeyer vom Fachhandelsverbund Intersport. Aber gerade die großen Hersteller hätten durchaus die Preise angehoben, besonders für ihre Top-Produkte. Bei anderen Waren seien die Kosten gesenkt worden, indem bestimmte Funktionen nun nicht mehr enthalten seien./eri/DP/she
--- Von Elke Richter, dpa ---