(Neu: aktualisierter Aktienkurs, Analystenstimmen)
WERDOHL (dpa-AFX) - Der Verkehrstechnikkonzern Vossloh hat im ersten Quartal unerwartet deutlich unter anhaltenden Projektverzögerungen in China und einem schwachem Schienen-Infrastrukturgeschäft gelitten. Umsatz und Gewinn schrumpften stärker als Analysten erwartet hatten. Dank der weiterhin guten Auftragslage ist Vorstandschef Werner Andree aber zuversichtlich, die Jahresprognose trotzdem schaffen zu können, wie es im am Donnerstag veröffentlichten Quartalsbericht hieß. Zwar brach der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent ein, der Bestand an Bestellungen wuchs indes weiter auf den Rekordwert von 1,59 Milliarden Euro.
Ein Händler monierte das enttäuschende Abschneiden zum Jahresstart, schränkte aber ein, dass der bestätigte Ausblick 'das Verlustpotenzial begrenzen' sollte. Wichtig für die Vossloh-Aktie sei aber vor allem die weitere Strategie des Großaktionärs Heinz Hermann Thiele. Am Mittag gab die Aktie im freundlichen MDax nach und verlor 0,74 Prozent auf 74,91 Euro. Warburg-Analyst Frank Laser merkte an, dass das Auftaktquartal üblicherweise das schwächste im Jahresverlauf sei. Die Ziele sollten erreichbar sein, der Ausblick sei aber nicht konservativ. Auch DZ-Bank-Analyst Markus Turnwald stellt fest, dass das Erreichen der Jahresziele nun anspruchsvoller werde, da Vossloh dafür zur Profitabilität des Jahres 2010 zurückkehren müsse. Es werde eine ganze Weile dauern, bis sich der Großteil der Aufträge auf der Umsatzseite niederschlage, gab die Frankfurter Investmentbank Equinet zu Bedenken.
Zwischen Januar und März gab es keine nennenswerten Auslieferungen von Schienenbefestigungen nach China. Vor allem diese Schwäche drückte den Umsatz des Geschäfts von 65,8 Millionen im Vorjahr auf 39,4 Millionen Euro. Das Produkt ist zudem lukrativ für die Sauerländer, so dass fehlende Umsätze hier auch deutlich auf den Gewinn durchschlagen. Enttäuschend lief es auch im Schieneninfrastrukturgeschäft und im Service. Dort halbierten sich die Umsätze nahezu. Hintergrund ist, dass der Stahlkonzern Voestalpine als Haupt-Schienenlieferant der Branche nun über eine eigene Schienenschweißerei verfügt und damit Geschäft für Vossloh wegfällt.
Wesentlich besser lief es für Vossloh bei den Loks und Nahverkehrsbahnen. 2011 bekam das Unternehmen eine ganze Reihe von Aufträgen die nun den Umsatz nach oben trieben. Das Werk in Kiel etwa steigerte wegen der vielen Bestellungen für neue Loks seinen Umsatz um ein Fünftel. Auch am zweiten großen Produktionsstandort des Geschäfts im spanischen Valencia legte der Umsatz mit plus 15 Prozent kräftig zu. Bei den Produkten der Schieneninfrastruktur ragten die Weichen mit einem Umsatzplus von einem Fünftel positiv heraus. Vor allem in Europa wurden viele neue Weichen von Vossloh eingebaut.
Der Umsatz im ersten Quartal sank um 1,5 Prozent auf 255,7 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) schrumpfte um 43 Prozent auf 10,2 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben noch 4,2 Millionen Euro (-60 Prozent). Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Analysten hatten zwar mit Rückgängen gerechnet, die tatsächlichen Werte lagen aber teils deutlich unter den Erwartungen.
Den Ausblick für 2012 und 2013 bekräftigte das Unternehmen. In diesem Jahr soll ein Umsatz zwischen 1,25 und 1,3 Milliarden Euro herauskommen. Das EBIT soll 100 bis 110 Millionen Euro erreichen und unter dem Strich ein Überschuss von 55 bis 60 Millionen Euro stehen. Für das kommende Jahr sieht der Vorstand ein Wachstum auf 1,3 bis 1,35 Milliarden Euro beim Umsatz voraus und einen operativen Gewinn (EBIT) von 120 bis 130 Millionen Euro. Als Überschuss sind 70 bis 75 Millionen Euro anvisiert./stb/jha/
WERDOHL (dpa-AFX) - Der Verkehrstechnikkonzern Vossloh
Ein Händler monierte das enttäuschende Abschneiden zum Jahresstart, schränkte aber ein, dass der bestätigte Ausblick 'das Verlustpotenzial begrenzen' sollte. Wichtig für die Vossloh-Aktie sei aber vor allem die weitere Strategie des Großaktionärs Heinz Hermann Thiele. Am Mittag gab die Aktie im freundlichen MDax
Zwischen Januar und März gab es keine nennenswerten Auslieferungen von Schienenbefestigungen nach China. Vor allem diese Schwäche drückte den Umsatz des Geschäfts von 65,8 Millionen im Vorjahr auf 39,4 Millionen Euro. Das Produkt ist zudem lukrativ für die Sauerländer, so dass fehlende Umsätze hier auch deutlich auf den Gewinn durchschlagen. Enttäuschend lief es auch im Schieneninfrastrukturgeschäft und im Service. Dort halbierten sich die Umsätze nahezu. Hintergrund ist, dass der Stahlkonzern Voestalpine als Haupt-Schienenlieferant der Branche nun über eine eigene Schienenschweißerei verfügt und damit Geschäft für Vossloh wegfällt.
Wesentlich besser lief es für Vossloh bei den Loks und Nahverkehrsbahnen. 2011 bekam das Unternehmen eine ganze Reihe von Aufträgen die nun den Umsatz nach oben trieben. Das Werk in Kiel etwa steigerte wegen der vielen Bestellungen für neue Loks seinen Umsatz um ein Fünftel. Auch am zweiten großen Produktionsstandort des Geschäfts im spanischen Valencia legte der Umsatz mit plus 15 Prozent kräftig zu. Bei den Produkten der Schieneninfrastruktur ragten die Weichen mit einem Umsatzplus von einem Fünftel positiv heraus. Vor allem in Europa wurden viele neue Weichen von Vossloh eingebaut.
Der Umsatz im ersten Quartal sank um 1,5 Prozent auf 255,7 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) schrumpfte um 43 Prozent auf 10,2 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben noch 4,2 Millionen Euro (-60 Prozent). Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Analysten hatten zwar mit Rückgängen gerechnet, die tatsächlichen Werte lagen aber teils deutlich unter den Erwartungen.
Den Ausblick für 2012 und 2013 bekräftigte das Unternehmen. In diesem Jahr soll ein Umsatz zwischen 1,25 und 1,3 Milliarden Euro herauskommen. Das EBIT soll 100 bis 110 Millionen Euro erreichen und unter dem Strich ein Überschuss von 55 bis 60 Millionen Euro stehen. Für das kommende Jahr sieht der Vorstand ein Wachstum auf 1,3 bis 1,35 Milliarden Euro beim Umsatz voraus und einen operativen Gewinn (EBIT) von 120 bis 130 Millionen Euro. Als Überschuss sind 70 bis 75 Millionen Euro anvisiert./stb/jha/