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Heideldruck-Chef sieht Branche bei Drupa-Messe im Aufwind

Veröffentlicht am 14.05.2012, 08:08
HAMBURG (dpa-AFX) - Heideldruck-Chef Bernhard Schreier sieht sein Unternehmen bei der Branchenmesse Drupa im Aufwind. Für die ganze Branche sehe es besser aus als zuvor. 'Die Messe markiert einen Höhepunkt, aber auch danach sollte die Nachfrage größer sein als vorher', sagte der Chef der Heidelberger Druckmaschinen AG zur Messehalbzeit der 'Financial Times Deutschland' (Montag). Für Heideldruck liege der Auftragseingang bisher über den Erwartungen. 'Die Messeaufträge müssen sich mindestens auf dem Niveau eines durchschnittlichen Quartals bewegen', sagte Schreier zum Bestellvolumen. Im letzten veröffentlichten Quartal hatte Heideldruck Aufträge im Wert von 570 Millionen Euro verbucht.

Die meisten Bestellungen auf der Messe kamen für Heideldruck bislang aus China, gefolgt von Deutschland, den USA, dem Nahen Osten und Japan. Für drei Viertel der Messeaufträge stehe auch schon die Finanzierung über die Hausbanken der Kunden, sagte Schreier. Westliche Druckereien, die auch in China produzierten, fragten für ihre Standorte in Fernost zunehmend hochautomatisierte und hochproduktive Maschinen nach. 'Die Verpackungen westlicher Kosmetikfirmen sind in China genauso anspruchsvoll und wertig wie hierzulande - entsprechend leistungsfähig müssen die Druckmaschinen sein', erläuterte Schreier.

Für die Druckmaschinenbauer ist die alle vier Jahre stattfindende Drupa ein wichtiger Stimmungstest. Vor der 14-tägigen Fachmesse hatte in der Branche die Skepsis überwogen. Insbesondere die Staatsschuldenkrise macht den Herstellern zu schaffen, da die überwiegend mittelständischen Druckereien Probleme mit der Finanzierung von größeren neuen Maschinen haben. Die Pleite des Konkurrenten Manroland spielte Heideldruck in die Hände. 'Wir werden 50 bis 100 Millionen Euro an Jahresumsatz abschöpfen', sagte der Konzernchef.

Der weltgrößte Druckmaschinenhersteller hat wie seine Konkurrenten in den vergangenen Jahren harte Sparprogramme durchgezogen. Im November hatte Schreier erneut angekündigt, den Konzern nach Einsparpotenzialen zu durchforsten, um künftig schon bei weniger als 2,4 Milliarden Euro Umsatz Gewinne zu schreiben und im nächsten Geschäftsjahr auch unter dem Strich wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Heideldruck das Gewinnziel wegen der Insolvenz von Eastman Kodak und einer höheren Risikovorsorge verfehlt. Nach vorläufigen Zahlen wird der Konzern nun einen Betriebsgewinn zwischen 0 und 5 Millionen Euro ausweisen. In der Folge trennt sich Heideldruck von weiteren 2.000 der 15.400 Beschäftigten./stw/stb/zb

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