* Deutsche-Bank-Chef hält Lage in Griechenland für sehr ernst
* Diskussion um Eigenkapitalregeln belastet Commerzbank
* Gewinnwarnung von Akzo Nobel setzt Chemiewerte unter Druck
(neu: Händler zu Ackermann, US-Börsen, Schlusskurse)
Frankfurt, 27. Jun (Reuters) - Vor der weichenstellenden Abstimmung des griechischen Parlaments über das Sparpaket der Regierung hat die Unsicherheit am Aktienmarkt zugenommen. Der Dax<.GDAXI> schloss am Montag nach einem richtungslosen Handel 0,2 Prozent niedriger bei 7107,90 Zählern. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> beendete den Tag nahezu unverändert mit 2486 Punkten. An den US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> ging es nach drei Tagen mit Verlusten zwar bergauf, aber auch dort dominierte die Schuldenkrise in Griechenland das Marktgeschehen.
Das Parlament in Athen hatte am Montagmorgen die Beratungen zum Sparprogramm aufgenommen. Die Zustimmung der Abgeordneten ist Voraussetzung dafür, dass die dringend benötigten Finanzhilfen ausgezahlt werden. Anders als beim Vertrauensvotum für Ministerpräsident Giorgos Papandreou hängt das Ja am seidenen Faden. Analysten zufolge ist die größte Sorge der Anleger nicht mehr eine Pleite Griechenlands, sondern ein mögliches Übergreifen auf andere Länder in der Eurozone.
Auch Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sieht die größte Gefahr in der Ansteckung. Dieser Fall sei dann größer als die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers, sagte Ackermann auf dem Reuters-Bankentag in Frankfurt. Einem Händler zufolge spiegelten die Äußerungen die Stimmung der Anleger wider: "Die Gesamtgemengelage für die Banken ist schon nicht gut, und solche Aussagen aus einem berufenem Mund tragen nicht gerade zur Beruhigung des Marktes bei."
NEUE EIGENKAPITAL-ANFORDERUNGEN BELASTEN COMMERZBANK
Daneben belastete die Sorge vor neuen, strengeren Eigenkapitalregeln für systemrelevante Banken die Finanztitel. Auch angesichts der von der Politik geforderten Beiträge zur Griechenland-Hilfe legten Investoren ihr Geld lieber in anderen Werten an. Die europäischen Branchenindizes für Banken<.SX7P> und Versicherungen<.SXIP> schlossen jeweils 0,3 im Minus.
Die internationalen Bankenaufseher hatten am Wochenende
beschlossen, dass die weltweit wichtigsten Institute ihre
Risiken künftig mit mehr Eigenkapital unterlegen müssen. Nach
Einschätzung von Analyst Antonio Guglielmi von Mediobanca
könnten die neuen Regelungen eine Welle an Kapitalerhöhungen
auslösen. Er schätzt, dass BNP Paribas
Die Aktien der Deutschen Bank
CHEMIEWERTE NACH GEWINNWARNUNG VON AKZO NOBEL AUF TALFAHRT
Europaweit zählten Chemiewerte zu den größten Verlierern,
nachdem die niederländische Akzo Nobel
Auch Henkel
(Reporter: Tom Körkemeier und Kirsti Knolle; redigiert von Olaf Brenner)