(neu: Stahlwerte, Zitate, Autowerte)
Frankfurt, 13. Mai (Reuters) - Die Anleger am deutschen
Aktienmarkt sind zu Christi Himmelfahrt positiv gestimmt
geblieben. Gestützt von Zuschlägen bei Chemie- und Autowerten
stieg der Dax<.GDAXI> bis zum Mittag um 0,6 Prozent auf 6220
Punkte. "Das Geschäft läuft sehr ruhig, viele Marktteilnehmer
sind gar nicht da", sagte ein Händler. Für etwas Nervosität
sorgten Gerüchte über neue Schuldenprobleme Dubais. Börsianern
zufolge brachten diese Druck auf die Aktienmärkte in Europa,
auch der Euro habe deshalb nachgegeben.
Hierzulande im Fokus waren die Titel von SAP,
nachdem der Walldorfer Softwarekonzern in der Nacht die
Übernahme seines US-Partners Sybase für 4,6 Milliarden
Euro angekündigt hatte [ID:nWEA2169]. SAP-Aktien fielen um 2,5
Prozent auf 35,15 Euro und waren damit Dax-Schlusslicht. "Das
ist schon eine sehr teure Übernahme", sagte ein Händler. "Und
das sieht sehr nach Aktionismus aus; so als wollte der neue
Vorstand jetzt mit aller Macht etwas verändern und etwas Neues
machen." Sybase schossen in Frankfurt um 55 Prozent nach
oben.
Ebenfalls unter Druck gerieten Stahlwerte, nachdem die UBS
ihre Empfehlungen für den europäischen Sektor und die
Einzelwerte gesenkt hat. Bei ThyssenKrupp kassierte die
Bank ihre Kaufempfehlung ein und bewertet die Titel jetzt nur
noch mit "Neutral". Die Aktien gaben daraufhin zwei Prozent
nach. Salzgitter und Klöckner empfiehlt die
UBS zum Verkauf. Deren Aktienkurse lagen 0,7 und 3,3 Prozent im
Minus.
Größter Dax-Gewinner waren Daimler mit einem Plus
von 2,5 Prozent auf 40,78 Euro. "Da ist eine technische Marke
genommen worden, und jetzt sehen wir Anschlusskäufe", sagte ein
Händler. BMW und VW lagen jeweils rund 1,3
Prozent höher. Der Wolfsburger Konzern hat Pläne vorgelegt, mit
denen die spanische Tochter Seat innerhalb von fünf Jahren aus
den roten Zahlen geführt werden soll.
Gefragt waren auch BASF und Bayer, die
bis zu 1,9 Prozent zulegten.
Die Aktien der Deutschen Bank gaben um ein Prozent
nach. Medienberichten zufolge ist der hiesige Branchenprimus ins
Visier der US-Aufsichtsbehörde SEC geraten.
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Martin Zwiebelberg)