Zürich, 16. Jan (Reuters) - Der Dollar hat am Freitag zum Franken wenig verändert notiert. Der Euro war dagegen etwas fester. Die neue staatliche Rettungsaktion für Bank of America, die eine zweite Finanzspritze über 20 Milliarden Dollar und umfangreiche Garantien zugesagt erhielt, war Balsam für manche Seelen und weckte den Risikoappetit im Devisenmarkt wieder. Das ging bei den Kursen zu Lasten der Niedrigzinswährungen. In dieselbe Richtung wirkte nach Händlerangaben das sich abzeichnende weitere Banken-Rettungspaket in Grossbritannien.
Das habe für eine gewisse Erleichterung gesorgt, fasste ein Experte bei BNP Paribas die Stimmung zusammen. Darüber dürften aber die Verluste bei Citigroup nicht vergessen werden. Und schliesslich habe in Irland auch die Anglo Irish Bank verstaatlicht werden müssen.
Nach der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank habe sich im Markt die Ansicht durchgesetzt, dass die EZB beim Leitzins doch nicht auf Null gehen werde, sagte ein Experte. Auf jeden Fall dürfte der Euro einen Zinsvorsprung gegenüber dem Dollar halten könne.
Aus den USA kamen durchwachsene Konjunkturmeldungen. Vorläufigen Indexberechnungen zufolge hat sich das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes im Januar leicht gebessert. Der entsprechende Index von Reuters und der Universität Michigan stieg 61,9 Punkte von 60,1 Zählern im Vormonat und damit auf den höchsten Stand seit September.
Die amerikanische Industrie hat dagegen ihre Produktion im Dezember so stark gedrosselt wie seit 33 Jahren nicht mehr. Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe sank sie um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das war der grösste Rückgang seit September 1975.
Zum Zürcher Handelsschluss notierte der Dollar
(Reporter: Albert Schmieder; redigiert von Andrew Thompson)