(im 2. Absatz, 1. Satz wurde korrigiert: katalanische rpt katalanische)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch mit Kursgewinnen auf die jüngste politische Entwicklung in der spanischen Region Katalonien reagiert. Am Nachmittag stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1858 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand in diesem Monat. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1830 (Dienstag: 1,1797) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8453 (0,8477) Euro.
Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont hatte den Abspaltungsprozess der Region von Spanien "für einige Wochen" auf Eis gelegt, um einen Dialog mit der Zentralregierung in Madrid zu ermöglichen. Marktbeobachter sprachen von Hinweisen auf eine Entschärfung des Katalonien-Konflikts. "Wäre die Situation eskaliert, wären weitgehendere Konsequenzen für den Euroraum nicht auszuschließen gewesen", sagte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank (DE:CBKG).
Eine Erklärung des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy zur Katalonien-Krise gegen Mittag hatte dem Eurokurs keine neuen Impulse gegeben. Rajoy forderte die Regionalregierung Kataloniens auf, die verfassungsmäßige Ordnung zu respektieren. Er verlangte außerdem, der katalanische Regierungschef Puigdemont solle erklären, ob er mit seinen jüngsten Aussagen die einseitige Unabhängigkeit ausgerufen habe oder nicht.
Im weiteren Tagesverlauf könnten noch Signale zur Geldpolitik für Bewegung am Devisenmarkt sorgen. Am Abend steht die Veröffentlichung des Protokolls zur jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed auf dem Programm.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8971 (0,8941) britische Pfund, 132,72 (132,55) japanische Yen und 1,1524 (1,1522) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1289,25 (1291,40) Dollar gefixt.