Frankfurt, 18. Nov (Reuters) - Aus Furcht vor einer
weltweiten Rezession haben Anleger am Dienstag verstärkt zu den
als sicher geltenden Staatsanleihen gegriffen. Der für den
europäischen Rentenmarkt richtungsweisende Bund-Future
stieg bis zum frühen Nachmittag um 22 Ticks auf 118,98 Punkte
und erreichte im Laufe des Tages zeitweise sogar bei 119,03
Punkten ein neues Jahreshoch.
Das von Rezessionsängsten geprägte Umfeld sei positiv für
den Rentenmarkt, erklärte Helaba-Analyst Ulrich Wortberg.
Allerdings seien die Notierungen mittlerweile schon so stark
gestiegen, dass viele schlechte Nachrichten eingepreist sein
dürften. Zugleich seien die Umsätze "erschreckend" niedrig, gab
Renten- und Devisenstratege Mario Mattera vom Bankhaus Metzler
zu bedenken. Viele Marktteilnehmer hätten bereits mit Blick auf
das Jahresende ihre Bücher geschlossen.
Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,630
Prozent. Die von der Bundesbank berechnete
Umlaufrendite sank auf 3,39 (Vortag: 3,43) Prozent,
während der Rentenindex<.GREX> um 0,09 Prozent auf 120,5015
Stellen zulegte.
AKTIENMARKT BESTIMMT MARSCHRICHTUNG DES EURO
Am Devisenmarkt schwankte der Euro um das Niveau vom
Vorabend. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei
1,2641 Dollar nach 1,2646 Dollar am Vorabend. Die aktuellen
Konjunkturdaten spielten keine große Rolle am Devisenmarkt - die
Richtung werde zurzeit vom Aktienmarkt vorgegeben, sagten
Experten. Die Aktien seien eine Art Risikobarometer: Werden die
Investoren ängstlicher, fallen die Kurse am Aktienmarkt und der
Dollar steigt. Nachdem der Dax<.GDAXI> zwischenzeitlich mehr als
zwei Prozent verlor, rutschte auch der Euro bis auf 1,2573
Dollar, doch mit dem US-Aktienmarkt ging es dann sowohl beim Dax
als auch beim Euro wieder etwas nach oben. Die US-Währung sei
zurzeit "der sichere Hafen der Devisenhändler", hieß es dazu von
den Analysten der Commerzbank.
Den Referenzkurs des Euro stellte die Europäische
Zentralbank bei 1,2653 (Montag: 1,2660) Dollar fest. Im
Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) notierte die
Gemeinschaftswährung bei 1,2617 (1,2642) Dollar.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Jörn Poltz)