Frankfurt, 12. Nov (Reuters) - Schwache Konjunkturdaten
haben den Euro am Mittwoch unter die Marke von 1,25 Dollar
gedrückt. Am frühen Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung
1,2495 Dollar. Damit notierte der Euro aber nur wenig schwächer
als am Vorabend, als er für 1,2525 Dollar zu haben war. Den
Referenzkurs legte die Europäische Zentralbank bei 1,2530
(Dienstag: 1,2747) Dollar fest.
Mit einem Rückgang um 1,6 Prozent war die
Industrieproduktion in der Euro-Zone im September stärker
gesunken als erwartet. Zudem kamen die Kurse am Aktienmarkt
erneut ins Rutschen, und das sorgte auch am Devisenmarkt für
fallende Kurse. "Ohne eine Beruhigung der Finanzmarktkrise und
einer damit einhergehenden Stabilisierung der Aktienmärkte kann
der Euro sein Erholungspotenzial gegenüber dem Dollar nicht
ausschöpfen", stellte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba in
einem Marktkommentar fest. Denn in einem solchen Umfeld setzen
die Anleger eher auf den Dollar, da dieser die liquideste
Währung der Welt ist.
Das britische Pfund geriet deutlicher unter Druck.
Zum Dollar sank das Pfund Sterling ab auf ein Sechs-Jahrestief
bei 1,5165 Dollar, während für einen Euro bis zu 82,41 Pence
gezahlt werden mussten. Schon seit Wochenanfang war das Pfund
gefallen; nun beschleunigte sich die Talfahrt, nachdem am Markt
zunehmend mit weiteren Zinssenkungen der Bank of England
gerechnet wurde. Ausgelöst wurden diese Spekulationen durch den
Inflationsbericht, in dem die Bank of England (BoE) ein düsteres
Bild der Wirtschaft zeichnete. Zudem erklärte Notenbank-Chef
Mervyn King, zu Zinsschritten bereit zu sein, wenn es sich als
nötig erweisen sollte. Erst vorige Woche hatte die BoE die
Zinsen um 150 Basispunkte auf drei Prozent gesenkt, um sich
gegen eine Rezession zu stemmen.
Am Rentenmarkt zogen die Notierungen dagegen an: Der für
den europäischen Anleihemarkt richtungsweisende
Bund-Future stieg um 35 Ticks auf 118,39 Punkten. Die
zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,650
Prozent. Händler zufolge profitierten die Papiere von ihrem
Status als sicherer Hafen, nachdem die europäischen Börsen
wieder ins Minus rutschten. Die von der Bundesbank berechnete
Umlaufrendite fiel auf 3,49 (3,52) Prozent, der
Rentenindex<.GREX> sank um 0,2 Prozent auf 119,5966 Stellen.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Jörn Poltz)