(neu: Schlusskurse)
Zürich, 19. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Vor allem die kräftigen
Kursgewinne der schwergewichteten Nestle-Aktien trieben
den Markt vorübergehend auf den höchsten Stand seit gut einem
Jahr. Die Marktteilnehmer hielten sich im Vorfeld wichtiger
Unternehmensergebnisse aber zurück. Am Donnerstag
veröffentlichen Credit Suisse, Nestle und
Novartis ihre Zwischenberichte, dazu kommen im Lauf der
Woche verschiedene kleine und mittelgrosse Unternehmen.
Der SMI<.SSMI> schloss um 1,4 Prozent höher mit 6436
Zählern. Zwischenzeitlich hatte der Leitindex bei 6444 Punkten
den höchsten Stand seit Anfang Oktober 2008 erreicht. Der breite
SPI<.SSHI> legte 1,3 Prozent auf 5550 Zähler zu.
Alleine Nestles Kursanstieg von 3,5 Prozent auf 44,92
Franken hob den SMI um fast 50 Punkte. UBS hatte Nestle auf
"Buy" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 50 von 43
Franken erhöht. Der starke Kursanstieg der Aktien der US-Tochter
Alcon lasse einen Verkauf des restlichen Aktienpakets an
den Pharmakonzern Novartis eher früher als später erwarten.
Novartis hat bisher rund 25 Prozent an Alcon von Nestle
übernommen und will für das Gesamtpaket von 77 Prozent bis zu 39
Milliarden Dollar zahlen.
Novartis stieg um 1,4 Prozent. Die
Roche-Genussscheine, die in der Vorwoche nach dem
Quartalsbericht stark gefallen waren, erholte sich und rückten
1,2 Prozent vor.
Die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Richemont
und Swatch profitierten von einem positiven Kommentar
der Deutschen Bank. Die Analysten der Bank schätzen die
Aussichten für die beiden Firmen unter anderem wegen der
Entwicklung in den aufstrebenden Märkten zuversichtlicher ein.
Die beiden Titel stiegen jeweils um 2,2 Prozent.
ABB verlor anfängliche Kursgewinne wieder und
schloss noch leicht im Plus. Der Elektrotechnikkonzern hat für
das dritte Quartal einen Gewinn von rund einer Milliarde Dollar
in Aussicht gestellt. ABB kommen Probleme aus der Vergangenheit
nicht so teuer zu stehen wie erwartet und das Unternehmen kann
einen Teil seiner Rückstellungen auflösen. "Wichtiger wären
Fortschritte beim Auftragseingang. Das wäre nachhaltiger", sagte
ein Händler.
Die Grossbanken profitierten von der Zuversicht der Anleger,
dass die Finanzkrise überstanden sein dürfte. "Die Banken haben
bisher mehrheitlich gute Ergebnisse vorgelegt. Man darf gespannt
sein auf Credit Suisse", sagte ein Händler. Auch ein Bericht der
"Sonntagszeitung", wonach Gelder institutioneller Anleger und
Unternehmen von der Zürcher Kantonalbank und der Postfinance zur
UBS zurückfliessen sollen, unterstützt die Kurse. UBS gewann 1,3
Prozent und CS stieg um 1,1 Prozent.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)