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FOKUS 3-Sorge über spanische Finanzbranche belastet Aktienmärkte

Veröffentlicht am 24.05.2010, 17:51

* Spanische Notenbank muss Sparkasse übernehmen

* US-Regierung verstärkt Druck auf BP - Aktie rutscht ab

* Aktien von Apple und Google gefragt

(neu: Schlusskurse, IWF zu Spanien, Apple, Google, VW)

Frankfurt, 24. Mai (Reuters) - Kursverluste bei Finanzwerten haben am Pfingstmontag die Feiertagslaune am Aktienmarkt getrübt. Der Dax<.GDAXI> schloss 0,4 Prozent tiefer bei 5805 Punkten und setzte damit seine Talfahrt der Vorwoche fort, als er wegen der europäischen Schuldenkrise knapp vier Prozent abgerutscht war. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> gab 0,6 Prozent auf 2257 Zähler nach. "Es ist nach wie vor eine sehr angespannte Situation", sagte ein Händler. Börsianern zufolge war manche Kursbewegung wegen des niedrigen Umsatzes zufällig, einige Bewegungen seien noch Nachwirkungen des Kleinen Verfalls am Terminmarkt am vergangenen Freitag.

Auslöser der Verkäufe von Finanzwerten waren die Probleme einer spanischen Sparkasse. Die Aktien der drei großen spanischen Banken Santander, BBVA und Banco Popular gerieten unter Druck, nachdem die Zentralbank in Madrid am Wochenende die Sparkasse CajaSur übernehmen musste. "Die prekäre Lage von CajaSur war zwar bekannt, aber die Rettungsaktion hat neue Sorgen unter den Investoren über das spanische Finanzsystem ausgelöst", sagte ein Börsianer. Santander verloren 1,2 Prozent, BBVA zwei Prozent und Banco Popular 2,3 Prozent.

Unterdessen drohten die spanischen Gewerkschaften mit einem Generalstreik gegen den Sparkurs der Regierung und deren Pläne zur Reform des Arbeitsmarktes. An den Reformen führt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) allerdings kein Weg vorbei. "Die Herausforderungen sind groß: Ein dysfunktionaler Arbeitsmarkt, die geplatzte Immobilienblase, ein großes Haushaltsdefizit, die hohe Verschuldung der Privatwirtschaft, ein blutarmes Produktivitätswachstum, geringe Wettbewerbsfähigkeit und ein schwächelnder Bankensektor", kommentierten die IWF-Experten die Lage in Spanien. Der Madrider Leitindex<.IBEX> büßte 1,3 Prozent ein. Die von Spanien ausgehende Unsicherheit lastete auch auf dem Euro, der einen erneuten Schwächeanfall erlitt und unter 1,24 Dollar fiel.

In Frankfurt waren die Aktien der Commerzbank mit einem Minus von 2,1 Prozent Dax-Schlusslicht. Die Papiere der Versicherer Allianz und Münchener Rück gaben ein beziehungsweise 0,2 Prozent nach. Im Verlauf drehten auch die Papiere der Deutschen Bank ins Minus und schlossen ein Prozent schwächer. Am Morgen hatten die Titel noch bis zu 1,7 Prozent zulegt. Händler hatten dies mit Spekulationen auf höhere Dividenden begründet, die durch ein Zeitungsinterview von Finanzvorstand Stefan Krause ausgelöst worden seien. Krause hatte steigende Erträge angekündigt. Größter Dax-Gewinner waren Volkswagen-Vorzüge mit einem Plus von 3,2 Prozent, ohne dass Börsianer sich darauf einen Reim machen konnten.

US-IMMOBILIENDATEN BESSER ALS ERWARTET AUS

Unterstützung erhielten die Aktienmärkte von überraschend guten US-Immobiliendaten. Der Absatz bestehender Eigenheime stieg im April auf Jahr gerechnet auf ein Fünf-Monatshoch von 5,77 Millionen, während Experten nur mit 5,65 Millionen gerechnet hatten. Analysten führten den Anstieg auf steuerliche Anreize zurück. "Das Fragezeichen ist, was jetzt mit dem Auslaufen der Anreize passiert", kommentierte Stratege Alan Gayle von Ridgeworth Investments. Während in New York der Leitindex Dow-Jones-Index<.DJI> bei Handelsschluss in Europa 0,6 Prozent tiefer lag, hielt sich der technologielastige Nasdaq-Composite<.IXEC> leicht im Plus. Die Aktien von Index-Schwergewicht Apple stiegen um 2,7 Prozent auf 249 Dollar, nachdem die Analysten von Morgan Stanley ihr Kursziel für die Papiere des Computer- und Unterhaltungselektronik-Konzerns auf 310 Dollar angehoben hatten. Google stiegen nach einem positiven Kommentar der Citigroup um 2,8 Prozent.

An der Börse in London stürzten die Aktien des Ölkonzerns BP 2,7 Prozent ab. Die US-Regierung setzt BP wegen der Ölpest infolge der Havarie einer Förderplattform im Golf von Mexiko unter Druck. BP räumte am Montag ein, deutlich weniger des ausgelaufenen Öls wieder abzusaugen als zuletzt angekündigt.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kerstin Leitel)

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