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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Befreiungsschlag beschleunigt

Veröffentlicht am 28.11.2011, 18:33
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag seinen jüngsten Befreiungsschlag beschleunigt. Zurückkehrender Optimismus für die Bewältigung der Euro-Schuldenkrise und ein überraschend starker Start in das US-Weihnachtsgeschäft hätten neue Hoffnung gebracht und nach der jüngsten Talfahrt eine kräftige Gegenbewegung ausgelöst, sagte Chefhändler Matthias Jasper von der WGZ Bank. Der Dax sprang um mehr als 250 Punkte oder 4,60 Prozent auf 5.745,33 Punkte nach oben. Zum Wochenende hatte sich der Leitindex bereits stabilisiert und war nach neun Verlusttagen in Folge erstmals wieder ins Plus geklettert. Zuvor hatte er in seiner Talfahrt bis zu 12 Prozent verloren. Der MDax endete am Montag 4,15 Prozent höher bei 8.590,61 Punkten, der TecDax stieg um 3,27 Prozent auf 674,87 Punkte.

'Es herrscht die vage Hoffnung, dass die Eurozone im Laufe der Woche Fortschritte erzielen könnte', sagte Jasper. Die Entspannung zeigte sich am Abend in den rückläufigen Renditen auf spanische und französische Anleihen, italienische Papiere konnten die verbesserte Stimmung nicht halten. Am Dienstag treffen sich die Finanzminister Europas mit dem Ziel, die Weichen für den Einsatz des Krisenfonds EFSF als Anleiheversicherer zu stellen. Laut Jasper ist aber auch das in den USA am 'Thanksgiving'-Wochenende hervorragend angelaufene Weihnachtsgeschäft am Markt sehr positiv aufgenommen worden. Analyst Gregor Kuhn von IG Markets sagt: 'Nach zwei verlustreichen Handelswochen drehen die Aktienmärkte mit hoher Dynamik nach oben', was er auf die überraschend gute Konsumlaune in den USA zurückführte. Ansonsten bleibe das aktuelle Umfeld und auch die Aussicht trübe.

FINANZWERTE UND AUTOBAUER GANZ OBEN

Vor allem die zuvor schwachen Finanzwerte und die stark gedrückten Aktien der Autobauer erholten sich besonders deutlich und zogen den Dax kräftig nach oben. Tagessieger waren Daimler-Papiere mit plus 7,89 Prozent auf 32,140 Euro. MAN-Titel verteuerten sich um 6,11 Prozent auf 59,39 Euro. Sie wurden laut Händlern zusätzlich beflügelt von einer Entscheidung zum Sorgenkind Ferrostaal: Der Nutzfahrzeugbauer kauft die Anteile der von einer Schmiergeldaffäre erschütterten Ex-Tochter vom Haupteigner IPIC zurück. Diese sollen dann aber unmittelbar in die Hände eines Finanzinvestors übergehen. Laut Börsianern wird damit auch der Weg frei für eine mögliche Übernahme durch Volkswagen . VW-Vorzüge gewannen 7,14 Prozent.

Kräftige Gewinne gab es europaweit auch im Finanzsektor - der Stoxx Branchenindex der Banken legte 5,59 Prozent zu, die wichtigsten europäischen Versicherer gewannen im Schnitt sogar 6,36 Prozent. Im Dax zogen Allianz-Aktien um 7,37 Prozent auf 70,64 Euro an, die Titel der Deutschen Bank kletterten um 7,20 Prozent nach oben auf 26,585 Euro an. Commerzbank-Papiere knüpften mit plus 4,13 Prozent zaghafter an ihre bereits drei Tage andauernde Erholung an. Presseberichten zufolge erwägt das Bankhaus den Ankauf von eigenen Anleihen, um die Kapitalseite zu entlasten. Im MDax kletterten die Anteile der Aareal Bank um 7,82 Prozent.

Auch die europäischen Börsen versuchten mit einem Befreiungsschlag die jüngste Abwärtsspirale zu durchbrechen - der EuroStoxx 50 sprang um 5,23 Prozent auf 2221,76 Punkte nach oben und verzeichnete damit den höchsten Tagesgewinn seit etwa einem Monat. Auch die Börsen in Paris und London schlossen sehr fest. In New York lag der Leitindex Dow Jones Industrial Industrial zum Handelsende in Europa knapp drei Prozent höher.

Am deutschen Rentenmarkt legte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,91 (Freitag: 1,83) Prozent zu. Der Rentenindex Rex sank um 0,58 Prozent auf 128,74 Punkte. Der Bund Future verlor 0,24 Prozent auf 133,80 Punkte. Der Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3348 (1,3229) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7492 (0,7559) Euro. Bis zum Abend bewegte sich die Gemeinschaftswährung ohne entscheidend neue Impulse auf dem Niveau./fat/he

--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---

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