Investing.com -- Der Dollar stand am Mittwoch in Europa gegenüber den meisten anderen Leitwährungen höher, als ein stetiger Strom düsterer Meldungen zum Konjunkturausblick den Risikoappetit verdarben.
Daten vom US-Wohnungsmarkt und dem Verbrauchervertrauen blieben am Dienstag hinter den Erwartungen zurück und der negative Ton wurde von der neuseeländischen Zentralbank mit überraschenden Ankündigung beibehalten, dass der nächste Zinsschritt wahrscheinlich eher nach unten als nach oben gehen werde. Die Nachricht schickte den Kiwi gegenüber dem USD um 1,5% in die Tiefe und der australische Dollar folgte seinem kleineren Kollegen in den Keller.
Als um die allgemeine Misere vollständig zu machen, berichtete China, dass die Gewinne der großen Industriekonzerne in den ersten zwei Monaten 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 14% abgesackt sind.
Paradoxerweise hat diese Nachricht dem Euro mehr geschadet als dem Yuan, zum Teil wegen der Abhängigkeit der Eurozone von Exporten ins reich der Mitte. Um 09:00 MEZ wurde der Euro zu 1,1253 USD gehandelt und damit nur knapp über seinem niedrigsten Niveau in mehr als zwei Wochen.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag auf 96,442, rund 0,2% höher gegenüber seinem Kurs vom Mittwochabend in den USA.
Im Verlauf des europäischen Vormittags werden Stimmungsumfragen unter französischen Konsumenten, sowie italienischen und spanischen Unternehmen genauer zeigen, ob es ein Gegengewicht zum zunehmend düsteren Ausblick des exportabhängigen Deutschlands gibt, der größten Volkswirtschaft der Region.
Es wird eine Reihe von Reden durch hochrangige Mitglieder der Europäischen Zentralbank geben. Bankpräsident Mario Draghi begann eine viel beachtete Pressekonferenz, indem er wiederholte, dass die Risiken für die Konjunktur in der Eurozone gestiegen seien.
"Wir sehen jetzt eine dauerhaftere Verschlechterung der externen Nachfrage. Aber eine “Delle" ist nicht notwendigerweise das Vorspiel eines ernsten Einbruchs," sagte Draghi.
Das Pfund stand im frühen Handel ebenfalls gegenüber dem Euro im Plus, bevor eine Serie von ‘Probeabstimmungen’ zu Alternativvorschlägen zu Premierministerin Theresa Mays EU-Austrittsabkommen im Parlament von London durchgeführt werden wird. Allerdings ist Mays Deal noch lange nicht beerdigt: Eine Reihe von Brexit-Hardlinern signalisierten am Dienstag, dass sie eher diesen unterstützen würden, statt ein Scheitern des Brexits zu riskieren.
Das Pfund blieb schwierig zu handeln, aber, da Entwicklungen, die einen eher akzeptablen Ausgang auf lange Sicht versprechen - wie eine lange Verzögerung oder eine direkte Absage des Brexits - auch die Phase der Unsicherheit verlängern, werden sich die Märkte damit als kleineres Übel abfinden müssen.
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