Investing.com -- Der Dollar stand im Handel am Dienstagmorgen in Europa in der Nähe seines höchsten Niveaus ins fast drei Wochen, da die wachsende Wahrscheinlichkeit eines destabilisierenden und ungeordneten Brexits das Vertrauen in den Euro als auch in das Pfund beschädigt hat.
Um 09:00 MEZ stand der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, auf 96,920, rund 0,2% höher gegenüber seinem Kurs vom Handelsende am Montag in den USA.
Das Pfund war am Montagabend um fast ein Cent gefallen, nachdem die Parlamentsabgeordneten in London erneut alle Alternativvorschläge zum Austrittsabkommen der Regierung abgelehnt hatte. Bis 09:00 MEZ hatte es sich wieder ein wenig auf 1,3044 USD erholt.
Der Euro fiel ebenfalls und wurde nach den Abstimmungen das erste Mal in mehr als drei Wochen unter 1,12 USD gehandelt, da befürchtet wird, dass ein harter Brexit auf die Konjunktur in der Eurozone hart treffen würde. Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Forschungsinstituts in München und ein Mitglied des Rats der Wirtschaftsweisen der Bundesregierung, sagte dem Deutschlandfunk am Montag, dass ein harter Brexit “könnte der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt” und Deutschland in die Rezession zieht. Um 09:00 MEZ wurde der Euro zu 1,1197 USD gehandelt.
Guy Verhofstadt, der Brexit-Koordinator des Europaparlaments, twitterte, dass nach den Abstimmungen ein harter Brexit “fast unvermeidlich” geworden sei.
Das britische Regierungskabinett wird heute Morgen in London eine Krisensitzung abhalten, auf der entschieden werden soll, ob sie das dreimal gescheiterte Austrittsabkommen am Mittwoch erneut dem Unterhaus zur Abstimmung vorlegen wird, oder bei der EU um eine ausgedehnte Verlängerung der Brexit-Frist anfragen wird.
Ansonsten ist der australische Dollar ebenfalls gegenüber seinem US-Kollegen gefallen, obwohl die Reserve Bank of Australia den Leitzinssatz unverändert gelassen hatte und keine weiteren Hinweise fallen ließ, ob sie den Neuseeländern folgen werde bei deren Zinssenkungen. Auch mit dem Kiwi-Dollar ging es abwärts.
Die Konjunktur in Australien hat sich parallel mit der von China in den letzten Monaten stark abgekühlt, aber bekam am Dienstag einen Schub, als die Baugenehmigung so schnell wie in fünf Jahren nicht mehr stiegen.
Und zu guter Letzt wurde die türkische Lira am Vormittag in Istanbul zu 5,5728 gegenüber dem Dollar gehandelt, nachdem sie in den vergangenen 24 Stunden wild in einem 4% Bereich hin und her geschwungen war. Am Sonntag hatte es in der Türkei Kommunalwahlen gegeben.
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