Düsseldorf, 02. Dez (Reuters) - RWE RWEG.DE -Chef Peter Terium bekommt für seine Umbaupläne bei dem kriselnden Versorger Rückendeckung von Anlegerschützern. "Das ist eine intelligente Lösung", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. RWE verschaffe sich mit der Ausgliederung des Ökostrom-, Vertriebs- und Netzgeschäfts einen zweiten Zugang zum Kapitalmarkt. "Niemand gibt heute RWE Geld, weil der Konzern mit vielen Problemen behaftet ist, beispielsweise das Braunkohlegeschäft und die Lasten durch die Kernenergie." Nun präsentiere RWE mit der Tochter ein sauberes Geschäft, in das auch Investoren bereit seien, zu investieren. "Das ist auch ein Mehrwert für die Aktionäre."
Terium hatte die Pläne am Dienstag bekannt gegeben. Danach soll die Tochter abgespalten werden und zehn Prozent Ende 2016 im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung an die Börse gebracht werden. Die RWE AG könnte weitere Anteile an Investoren veräußern, will aber langfristig mindestens 51 Prozent behalten. Bei der Mutter soll das Geschäft mit Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken sowie der Energiehandel verbleiben. Die RWE-Aktien war am Dienstag in die Höhe geschossen.
Tüngler geht davon aus, dass der Aufsichtsrat am 11. Dezember dem Vorhaben zustimmt. Mit der Veröffentlichung der Pläne vor der Aufsichtsratssitzung seien bereits Fakten geschaffen worden. Das Gremium sei dem Wohl des Unternehmens verpflichtet. "Nach der Marktreaktion am Dienstag kann er gar nicht anders, als den Plänen zustimmen."