* Moody's prüft Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens
* Metro kippt Umsatzprognose - Aktien rutschen ab
* Umsatzrückgang drückt Deutsche Börse
(neu: Metro, Rheinmetall, Deutsche Börse)
Frankfurt, 29. Jul (Reuters) - Die schwelenden
Schuldenkrisen dies- und jenseits des Atlantiks sind den
Dax<.GDAXI>-Anlegern zum Wochenschluss auf die Stimmung
geschlagen. Der Leitindex verlor bis zum Mittag 0,8 Prozent auf
7134 Zähler. Seit Wochenbeginn kommt der Dax auf ein Minus von
mehr als zwei Prozent. In der Nacht hatten die Bemühungen um
einen Kompromiss im Streit um eine höhere US-Schuldenobergrenze
einen herben Rückschlag erlitten, als die Republikaner eine
Abstimmung über einen Plan zur Lösung der Krise überraschend
abgesagt hatten. "So lange sich in den USA keine Lösung für die
Schuldenproblematik abzeichnet, so lange werden die Investoren
auch kaum kaufen", sagte ein Händler.
Für neue Verunsicherung sorgte auch, dass die Ratingagentur
Moody's die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens prüft.
Grund dafür sei die zunehmende Anfälligkeit der spanischen
Staatsfinanzen, teilte die Agentur mit. Zudem dürfte der
Finanzierungsdruck auf die Südeuropäer nach dem neuen
Rettungspaket für Griechenland wachsen. Der Euro notierte mit
1,4278 Dollar fast einen halben US-Cent unter seinem
Vortagesschluss. Der spanische Leitindex<.IBEX> lag 0,7 Prozent
im Minus.
BÖSE ÜBERRASCHUNG FÜR METRO-AKTIONÄRE
Am deutschen Aktienmarkt gingen die Metro-Aktien
auf Talfahrt. Sie rutschten um bis zu 3,6 Prozent auf 37,26 Euro
ins Minus, nachdem der Handelsriese seine Prognose eines
Umsatzwachstums von "gut vier Prozent" im Jahr 2011 gekippt hat.
Finanzchef Olaf Koch habe vor Analysten angekündigt, dass Metro
beim Umsatz nunmehr mit einem Wachstum in einer Spannbreite von
null bis vier Prozent rechne, sagte ein Metro-Sprecher zu
Reuters. "Das war eine böse Überraschung", sagte ein Händler.
Koch hatte am vergangenen Dienstag in einer Presseerklärung nur
die Gewinnprognose für 2011 bekräftigt, das Umsatzziel aber
nicht mehr erwähnt.
Ebenfalls Federn lassen mussten die Aktien der Deutschen
Börse. Die Umsatzrückgänge des Frankfurter
Marktbetreibers drückten die Aktie um gut zwei Prozent ins
Minus. Das Gesamtbild sehe ziemlich traurig aus, sagte ein
Börsianer. Wenn die Fusion mit der Nyse nicht wäre, würde
der Kurs heute wohl noch deutlicher abrutschen, fügte er hinzu.
Im Februar war der Zusammenschluss mit der US-Börse vereinbart
worden. Das Vorhaben wird derzeit von mehreren
Regulierungsbehörden geprüft.
Zu den wenigen Gewinnern im Dax zählten Linde mit
einem Plus von 3,1 Prozent. Die Ergebnisse im zweiten Quartal
hätten die Erwartungen übertroffen, lobte Peter Spengler,
Analyst der DZ Bank, in einem Marktkommentar. Von April bis Juni
stieg das operative Ergebnis um 5,7 Prozent auf 798 Millionen
Euro - Analysten hatten im Schnitt mit 782 Millionen gerechnet.
Im MDax<.MDAXI> standen Rheinmetall nach der
Vorlage von Zahlen auf der Verliererseite. Die Aktien verloren
über drei Prozent. Die Analysten von Equinet monierten, dass der
Konzern beim Ebit im zweiten Quartal weit hinter den Erwartungen
zurückgeblieben sei. Etwas Auftrieb könnten die Aktien laut
Börsianern aber von dem möglichen Börsengang der Auto-Sparte
erhalten. Der Konzern hatte am Donnerstagabend mitgeteilt,
diesen Schritt zu prüfen.
(Reporter: Daniela Pegna; redigiert von Kerstin Leitel)