* Schuldenkrise und G20-Streit verunsichert Anleger
* Ungarischer Forint bleibt unter Druck
* Bund-Future steigt auf Rekordhoch
(neu: G20, Bundesregierung, Ungarn, Analysten)
Frankfurt, 05. Jun (Reuters) - Die Talfahrt des Euro
Am Freitagabend war der Euro-Kurs bereits unter die psychologisch wichtige Marke von 1,20 Dollar gefallen. Auslöser waren von Ungarn ausgehende Sorgen über eine Ausbreitung der europäischen Schuldenkrise sowie mit Enttäuschung aufgenommene Daten vom US-Arbeitsmarkt. Zu Wochenbeginn gab der Euro dann weiter nach. "Im aktuellen Umfeld droht die Einheitswährung weiter an Boden zu verlieren", heißt es in einem Marktkommentar von HSBC Trinkaus. "Dabei spielt die Sorge um die Staatsfinanzen und den Zusammenhalt der Währungsunion ebenso eine wesentliche Rolle wie der geringere Risikoappetit."
Zur Unsicherheit trug nach Einschätzung von Analysten auch bei, dass sich die G20-Länder über den richtigen Weg aus der Schuldenkrise streiten. Die USA und viele Schwellenländer fürchten, dass ein rigider Sparkurs in Deutschland und anderen Ländern die Erholung der Weltwirtschaft abwürgen könnte. Die Bundesregierung arbeitet während ihrer am Montag noch andauernden Kabinettsklausur an einem ehrgeizigen Sparprogramm. Bundeskanzlerin Angela Merkel will am Nachmittag die Ergebnisse der Verhandlungen vorstellen.
Händlern zufolge schichten Investoren in die als sicherer
Anlagehafen geltenden Währungen Dollar, Schweizer
Versuche Ungarns, den durch Äußerungen einiger Politiker zur
Ausbreitung zur Schuldenkrise angerichteten Schaden am
Devisenmarkt einzudämmen, blieben weitgehend erfolglos. Die
Landeswährung Forint
Am Montag dürften Investoren die Auftragseingang der deutschen Industrie für April in den Blick nehmen, der für 12 Uhr (MESZ) erwartet wird. Von Reuters befragte Analysten erwarten im Schnitt einen Rückgang auf Plus 0,2 Prozent nach fünf Prozent im März.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Andreas Kröner)