FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag nach der tiefroten Vorwoche ins Plus gekämpft. Händler verwiesen auf zahlreiche Berichte vom Wochenende über mögliche Schritte zur Lösung der EU-Schuldenkrise. Einem schwachen Start folgte die schnelle Erholung, die den deutschen Leitindex gut eine Stunde später um 1,21 Prozent auf 5.259,21 Punkte steigen ließ. Damit knüpfte er an seinen Erholungsversuch vom Freitag an, als er etwas fester geschlossen hatte. Auch ein guter Ifo-Geschäftsklimaindex stützte. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann moderate 0,05 Prozent auf 8.150,20 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,28 Prozent auf 655,59 Punkte vor.
Die britische Zeitung 'The Telegraph' hatte berichtet, führende europäische Funktionäre arbeiteten derzeit an einem Plan, durch den das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung wieder gestärkt werde soll. Dazu gehöre auch eine massive Rekapitalisierung der europäischen Banken. Das erkläre auch die deutlichen Kursgewinne der Finanztitel, sagte ein Händler. Gleichzeitig hieß es in dem Artikel, der Euro-Rettungsfonds EFSF könnte auf mehrere Milliarden ausgeweitet werden. Als weiteren Punkt nannte ein Börsianer so genanntes 'Window-Dressing'. Ende dieser Woche geht das dritte Quartal zu Ende, das viele Fondsmanager dazu nutzen, ihre Portfolios noch einmal umzuschichten.
BAYER +3% DANK ALPHARADIN-DATEN - BANKEN SEHR FEST
Die Aktien von Bayer legten dank positiver Studiendaten für das Prostata-Krebsmittel Alpharadin um 3,35 Prozent auf 40,740 Euro zu. Wie der Pharma- und Chemiekonzern mitgeteilt hatte, zeigt das Mittel eine signifikante Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Die Sicherheit und Verträglichkeit habe den Ergebnissen aus früheren Studien entsprochen. Experten trauen dem Krebsmittel jährliche Spitzenumsätze von mehr als einer Milliarde Euro zu. Die Zulassung für Alpharadin in den USA und Europa soll laut Bayer Mitte 2012 beantragt werden. 'Das wirkt sich positiv auf die Aktien aus', kommentierte ein Händler. Er hob zudem hervor, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA für Alpharadin bereits Ende August und damit früher als erwartet eine beschleunigte Prüfung der Zulassung für das Mittel im vereinfachten Verfahren (Fast Track) bekannt gegeben habe.
Im Finanzsektor ging es für Deutsche Bank um 3,89 Prozent auf 24,015 Euro hoch. Dahinter gewannen die Commerzbank-Titel 3,67 Prozent auf 1,696 Euro. Auch die Titel der Versicherer Munich Re und der im MDax gelisteten Hannover Rück gehörten mit festen Notierungen zu den Favoriten der Anleger.
FAHRZEUGBAUER-TITEL GEBEN NACH
Dagegen erlitten die Titel der konjunktursensiblen Fahrzeugbauer Verluste. BMW sanken am Dax-Ende um 2,43 Prozent auf 50,91 Euro und Daimler verbilligten sich um 1,06 Prozent auf 32,060 Euro. Für die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) ging es trotz eher positiver Nachrichten um 1,54 Prozent auf 102,20 Euro bergab. Medienberichte verwiesen auf einen Artikel im Anlegermagazin Barron's, dem zufolge die Titel der Wolfsburger Autobauer unterbewertet seien und Investoren mit einem Zeithorizont von zwei bis drei Jahren eine Kaufgelegenheit bieten könnten. Der Kurs der Aktien spiegele wohl bereits ein weltweit verlangsamtes Absatzwachstum für Pkw wider. Zudem läuft am heutigen Montag die Frist der EU-Kommission zur Prüfung der Mehrheitsübernahme des Lkw-Bauers MAN durch VW aus. Entsprechend werden die Wettbewerbshüter entscheiden, ob sie die Transaktion genehmigen oder vertieft prüfen. Die MAN-Titel verloren 0,63 Prozent auf 58,40 Euro.
Am MDax-Ende brachen die Aktien von Klöckner & Co (KlöCo) nach Aussagen zum Geschäftsverlauf um 6,81 Prozent auf 8,961 Euro ein. Börsianer verwiesen auf ein Interview des 'Deutschen Anleger Fernsehens' mit Konzernchef Gisbert Rühl. Diesem zufolge habe der Stahlhändler bislang keine Nachfrageerholung bemerkt. Er könne zudem nicht ausschließen, dass KlöCo ein Übernahmeziel geworden sei. Die negativen Aussagen zum Geschäftsverlauf wögen schwerer als die Übernahmehoffnungen, kommentierte ein Händler.
GILDEMEISTER SCHWACH NACH BETEILIGUNGSAUSBAU-DEMENTI
Die Aktien von Gildemeister büßten 1,37 Prozent auf 9,893 Euro ein, nachdem der Werkzeugmaschinenbauer und sein japanischer Kooperationspartner Mori Seiki einem Presse-Vorabbericht widersprochen hatten, wonach die Japaner den Zukauf weiterer Gildemeister-Aktien nicht aussschließen. Zudem teilte Gildemeister-Chef Rüdiger Kapitza mit, dass beide Unternehmen weder kurz- noch langfristig beabsichtigten, ihre gegenseitige Beteiligung aufzustocken./gl/la
Die britische Zeitung 'The Telegraph' hatte berichtet, führende europäische Funktionäre arbeiteten derzeit an einem Plan, durch den das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung wieder gestärkt werde soll. Dazu gehöre auch eine massive Rekapitalisierung der europäischen Banken. Das erkläre auch die deutlichen Kursgewinne der Finanztitel, sagte ein Händler. Gleichzeitig hieß es in dem Artikel, der Euro-Rettungsfonds EFSF könnte auf mehrere Milliarden ausgeweitet werden. Als weiteren Punkt nannte ein Börsianer so genanntes 'Window-Dressing'. Ende dieser Woche geht das dritte Quartal zu Ende, das viele Fondsmanager dazu nutzen, ihre Portfolios noch einmal umzuschichten.
BAYER +3% DANK ALPHARADIN-DATEN - BANKEN SEHR FEST
Die Aktien von Bayer
Im Finanzsektor ging es für Deutsche Bank
FAHRZEUGBAUER-TITEL GEBEN NACH
Dagegen erlitten die Titel der konjunktursensiblen Fahrzeugbauer Verluste. BMW
Am MDax-Ende brachen die Aktien von Klöckner & Co (KlöCo)
GILDEMEISTER SCHWACH NACH BETEILIGUNGSAUSBAU-DEMENTI
Die Aktien von Gildemeister