* Dax schließt so hoch wie seit Januar 2008 nicht mehr
* Anleger mit Deutsche Bank, Bayer und Merck zufrieden
* SAP-Zahlen sind Anlegern nicht gut genug
* Hohe Rohstoffkosten belasten Unilever
(neu: Schlusskurse, Dow Chemical, AstraZeneca)
Frankfurt, 28. Apr (Reuters) - Die Zuversicht großer Konzerne und die anhaltend lockere US-Geldpolitik haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag weiter in die Höhe getrieben. Der Dax<.GDAXI> gewann ein Prozent auf 7475 Zähler und ging damit mit dem höchsten Schlussstand seit Januar 2008 aus dem Handel. "Wir haben eine positive Gemengelage, vor allem weil die US-Notenbank Fed an ihrer Politik des billigen Geldes zunächst festhält", sagte ein Börsianer. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> für die Euro-Zone legte 0,9 Prozent auf 3005 Stellen zu und hielt sich damit deutlich besser als sein paneuropäisches Pendant Stoxx50<.STOXX50> und die Börse in London. Dort schloss der Leitindex "Footsie" nahezu unverändert.
Die Fed hatte am Mittwochabend nach Handelsschluss in Europa signalisiert,
anders als die Europäische Zentralbank zunächst nicht die geldpolitischen Zügel
anzuziehen. Die Einschätzung einer schwachen US-Wirtschaftserholung wurde am
Donnerstag von Konjunkturdaten untermauert. Die weltgrößte Volkswirtschaft hatte
zu Jahresbeginn an Schwung verloren, die Zahl der Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe fiel in der Vorwoche höher aus als erwartet. "Fed-Chef Ben
Bernanke dürfte sich in seiner Einschätzung bestätigt sehen, bis auf weiteres
die Leitzinsen unverändert zu lassen", kommentierte Helaba-Volkswirt Ralf
Umlauf. Ultraniedrige Zinsen in den USA bedeuten, dass sich Anleger günstig Geld
für Investitionen an den Finanzmärkten leihen können. Zudem bleiben
Anleihen
In Frankfurt wirkten sich die überwiegend guten deutschen
Unternehmensbilanzen aus: Deutsche Bank
Bayer
VW-AKTIEN BLEIBEN AUF DER ÜBERHOLSPUR
Unterstützt wurde der Dax auch wieder von VW
Mit Verkäufen reagierten Anleger auf den Zwischenbericht des größten europäischen Softwarekonzerns SAP, dessen Aktien trotz eines 20-prozentigen Gewinnsprungs zu Jahresbeginn um 5,7 Prozent auf 43,09 Euro einbrachen. Händlern zufolge hatten Anleger noch mehr erwartet und zeigten sich vom Ausblick enttäuscht.
Auf der Verliererseite standen auch die Aktien des Konsumgüterkonzerns
Unilever
(Reporter: Stefan Schaaf und Andrea Lentz; redigiert von Hans Seidenstücker)