FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zuletzt gebeutelten Anleger von Henkel (ETR:HEN3) haben am Mittwoch euphorisch auf ein höheres Gewinnziel des Persil- und Schwarzkopf-Herstellers reagiert. Die Erleichterung unter den Aktionären war am Mittag deutlich zu spüren, nachdem der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft im dritten Quartal besser als erwartet weggesteckt hatte. "Wachstum und Profitabilität überraschen positiv", schrieb Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank.
Die Anleger griffen bei den Vorzugsaktien der Düsseldorfer beherzt zu und sorgten so für einen Kursprung von 8,11 Prozent auf 103,40 Euro. Damit waren sie der Spitzenreiter im wieder steigenden Dax (DAX). Mit dem Kurssprung näherten sich die Papiere auch wieder ihrem Rekordhoch, das sie im April bei 115,70 Euro erreicht hatten.
FREUDE ÜBER BESSERUNG BEI KLEBSTOFFEN
Henkel traut sich beim Gewinn im Gesamtjahr nun mehr zu als die bislang angepeilte Steigerung um 10 Prozent. Allerdings dürfte die Konjunkturdelle in China in Zukunft vor allem das wichtige Klebstoffgeschäft bremsen. Henkel ist daher für die Umsatzentwicklung etwas zurückhaltender.
Analysten lobten aber insbesondere die erfreulichen Quartalszahlen. Trotz schwieriger Marktbedingungen habe der Konsumgüterhersteller gut abgeschnitten, meinte etwa Christian Weiz von der Baader Bank. Commerzbank-Analyst Riemann verwies darauf, dass die Margen im Klebstoffgeschäft nach dem schwachen zweiten Quartal wieder in der Spur lägen.
ZWISCHENZEITLICHER RÜCKSCHLAG
Insbesondere das schwache Klebstoff-Geschäft hatte Mitte August die Aktionäre geschockt. Seinerzeit waren die Papiere um rund 9 Prozent abgesackt. Der Kursrutsch hat im Chart deutliche Spuren hinterlassen: So sackten die Papiere immer weiter ab, bis sie Ende September einen zwischenzeitlichen Tiefstand bei 87,17 Euro errichteten.
Seitdem geht es mit den Papieren - mit kleinen Unterbrechungen - wieder nach oben. Aktuell haben sie sogar bereits ihre 200-Tage-Linie überschritten. Sie gilt als Gradmesser für den längerfristigen Trend. Seit Jahresbeginn haben die Papiere zudem etwas stärker zugelegt als der deutsche Leitindex.