(neu: Caja Castilla la Mancha, Peugeot)
Frankfurt, 30. Mär (Reuters) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben auf die Ablehnung der Sanierungspläne der US-Autobauer GM<.GM.N> und Chrysler[CBS.UL] am Montag verunsichert reagiert. Nach den Kursgewinnen der vergangenen Woche nahmen viele ihre Gewinne mit. Der Dax<.GDAXI> fiel bis zum Mittag um 3,3 Prozent auf 4063 Zähler, womit der gesamte Gewinn der Vorwoche zerronnen ist. "Das ist das Ende einer klassischen Bärenmarktrally", sagte LBBW-Aktienstratege Steffen Neumann. Der Dax hatte sich in den letzten Wochen wieder um mehr als 15 Prozent von seinem am 9. März erreichten 5-1/2-Jahrestief von 3588 Zählern entfernt.
"Heute ist die Nachricht von GM und Chrysler der Auslöser
für die Kursverluste", erklärte Giuseppe-Guido Amato, Stratege
beim Brokerhaus Lang & Schwarz. Die US-Regierung hatte am
Wochenende den Druck auf die beiden Autokonzerne erhöht und die
Sanierungspläne abgelehnt. Zugleich setzte sie den Konzernen
neue Fristen für bessere Pläne. Auf Drängen der Regierung trat
zudem GM-Chef Rick Wagoner zurück. "Ich denke, es ist klar, dass
das Konzept von GM nicht gut genug war, um irgendetwas für die
Zukunft an nachhaltiger Überlebensfähigkeit zu ergeben",
erklärte Jürgen Pieper, Autoanalyst beim Bankhaus Metzler. Das
Sanierungskonzept müsse härter werden. Die auch in Frankfurt
notierten Aktien von GM
Die übrigen europäischen Autowerte gingen ebenfalls in die
Knie, was Händler auch mit den Kursgewinnen der vergangenen
Woche begründeten. "Die Autowerte hatten den Anstieg
mitgetragen, jetzt zahlen sie die Zeche", sagte ein Händler.
Daimler
Die Aktien der Autozulieferer Conti
FINANZWERTE WIEDER AUF TALFAHRT
Im Fokus stand zudem die kriselnde Bankenbranche. In Spanien
musste die Notenbank die regionale Sparkasse Caja Castilla la
Mancha retten. In Deutschland steigt der Bund bei der
angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate
Im Dax gerieten die Aktien der Deutschen Bank
Die im MDax notierten Hypo Real Estate zogen um über 20 Prozent auf 1,39 Euro an, was Händler auf den hohen Preis zurückführten, den der Bund mit drei Euro je Aktie für einen Anteil von zunächst 8,7 Prozent zahlt. "Offenbar spekulieren Anleger auf ein Übernahmeangebot auf dem Niveau der Kapitalerhöhung", kommentierte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Martin Zwiebelberg)