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FOKUS 1-Durchatmen an Asien-Börsen nach Europa-Rettungsnetz

Veröffentlicht am 10.05.2010, 08:40
Aktualisiert 10.05.2010, 08:44

* Märkte erholen sich von starken Verlusten

* Umfang des Euro-Rettungsschirms gibt Zuversicht

* Euro legt zu

(neu: Märkte außerhalb Japans, aktualisierte Kurse)

Hongkong/Tokio, 10. Mai (Reuters) - Das gigantische Kreditpaket zur Abwehr eines Zerfalls der Währungsunion in Europa hat am Montag für tiefe Erleichterung an den Aktienmärkten in Fernost gesorgt. In ganz Asien legten die Börsen nach ihren herben Verlusten in der Vorwoche deutlich zu. Vor allem zwei Dinge wurden positiv aufgenommen: Zum einen fiel der Umfang des Pakets mit 750 Milliarden Euro größer aus als erwartet und zum anderen wird es flankiert von der Europäischen Zentralbank, die zusagte, wenn nötig Staatsanleihen von Euro-Zonen-Ländern aufzukaufen. Hinzu kam, dass internationale Notenbanken den Europäern umgehend beisprangen und die Wiedereinführung von sogenannten Swaplines ankündigten, über die die Versorgung des europäischen Bankensystems mit Fremdwährungen sichergestellt werden soll.

Diese Maßnahmen könnten kurz- bis mittelfristig für eine Wende sorgen, sagte Dariusz Kowalczyk, Chef-Investmentstratege bei SJS Markets. Das Kreditpaket sei groß genug, um Spekulationen über den Zusammenbruch des hochverschuldeten Griechenland zunächst einmal fortzuwischen. Der Euro legte nach Bekanntgabe des Programms zu, die Risikoaufschläge für asiatische Staatsanleihen verließen ihre Zehn-Monats-Hochstände. Einige Investoren blieben aber vorsichtig und wollten erst weitere Details des Pakets abwarten. Sorgen über eine Ausbreitung der griechischen Schuldenkrise hatten die Märkte in der vergangenen Woche weltweit auf Talfahrt geschickt.

In Tokio kletterte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> 1,6 Prozent auf 10.530 Punkte. Der breiter gefasste Topix<.TOPX> rückte 1,4 Prozent vor auf 944 Punkte. Auch die Märkte in Hongkong<.HSI>, Südkorea<.KS11>, Taiwan<.TWII>, Singapur<.FTSTI> und Shanghai<.SSEC> legten zum Teil kräftig zu. Zu den großen Gewinnern im Reich der Mitte gehörte die Bank of China<3988.HK><601988.SS>. Das drittgrößte Institut des Landes kündigte an, rund eine Milliarde Dollar in Eisenbahn-Projekte zu investieren.

In Japan begründeten Händler die Aufschläge neben den Nachrichten aus Brüssel auch mit einer technischen Reaktion. Nach den erheblichen Kursrückschlägen der vergangenen Woche von über sechs Prozent sei der Markt fast überverkauft gewesen, sagte ein Händler. Trotz der verschiedenen Rettungspläne sei aber weiter Vorsicht geboten, mahnte einer seiner Kollegen. Im Markt werde darüber gesprochen, wie stark einige Finanzinstitute in griechische Anleihen investiert hätten. Das wecke Erinnerungen daran, wie die Krise durch Schrott-Immobilienkredite begonnen habe. In Grenzen gehalten wurden die Aufschläge zudem durch Gewinnmitnahmen.

Zu den großen Gewinnern in Tokio gehörte Toray<3402.T> mit einem Plus von 5,6 Prozent. Der Hersteller von Kohlefaserstoffen unterzeichnete einen Zuliefervertrag mit dem europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS. Softbank<9984.T>-Titel kletterten 4,5 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen ab Ende Mai mit dem Verkauf von Apples iPad beginnt.

Der Euro erholte sich nach der Ankündigung des Brüsseler Rettungsschirms. Die Gemeinschaftswährung wurde mit 1,2974 Dollar gehandelt, nach 1,2759 Dollar am Freitag in New York. Am Donnerstag hatten Sorgen über die Folgen der Griechenland-Krise den Euro auf den tiefsten Stand seit 14 Monaten.

(Reporter: Aiko Hayashi und Elaine Lies; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Nadine Schimroszik)

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