BERLIN (dpa-AFX) - Gut gefüllte Urlaubskassen lassen die deutsche Reisebranche von einem weiteren Rekordjahr träumen. 'Die wirtschaftlichen Eckdaten sind hervorragend', sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands, Jürgen Büchy, am Dienstag vor der Reisemesse ITB in Berlin. 'Zwei bis drei Prozent Marktwachstum sind möglich.'
Die bisherigen Buchungen zeigten: Trotz Schuldenkrise wollen die Deutschen nochmals mehr verreisen. Die Nachfrage nach Reisen in die Türkei, nach Kroatien und Spanien sei hoch. Fernziele wie die USA, die Karibik und viele asiatische Länder legten zu. Zurückhaltend seien die Deutschen wegen der Proteste und Unruhen aber bei Ägypten und Griechenland.
Erst 2011 hatten die Bundesbürger den Unternehmen zu Bestmarken verholfen und knapp 61 Milliarden Euro für Auslandsreisen ausgegeben. Auch der Deutschlandtourismus boomt, wie der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple, sagte. 2012 werde die Zahl der Übernachtungen von 394 Millionen auf mehr als 400 Millionen steigen. Bei Geschäftsleuten rechne er mit gleichbleibenden Reisezahlen bei leicht steigenden Preisen.
Die Internationale Tourismus-Börse (ITB), die auch als Konjunkturbarometer gilt, öffnet an diesem Mittwoch aber mit weniger Ausstellern als in den Vorjahren. Laut Veranstalter präsentieren bis Sonntag 10 644 Aussteller aus 187 Ländern ihre Angebote. Im Vorjahr gab es 11 163 Messestände. 'Die wesentliche Größe ist für uns die vermietete Fläche, und da bleiben wir auf Vollauslastungsniveau', sagte Messe-Geschäftsführer Christian Göke. Die ITB ist an den ersten drei Tagen dem Fachpublikum vorbehalten, am Samstag und Sonntag öffnet sie für alle Besucher.
Besondere Erwartungen an den Branchentreff hat das diesjährige Partnerland Ägypten. Im Revolutionsjahr 2011 brachen die Einnahmen aus dem Tourismus von 12,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 9 Milliarden Euro ein, wie Tourismusminister Mounir Fakhry Abdel Nour sagte. Ägypten sei einzigartig, vielfältig und sicher, hob er hervor. Unruhen in Kairo seien nicht repräsentatitiv. An Zielen wie Assuan, Hurghada, Sharm El Sheikh herrsche Ruhe und Sicherheit. Ägypten wolle seine Besucherzahl bis 2017 auf 30 Millionen verdreifachen.
Die Reisebranche will die ITB auch für politische Forderungen nutzen. Laepple kritisierte den Protest gegen Flughafen- und Bahnhofsbauvorhaben in Deutschland. Weiten Teilen der Bevölkerung mangele es an Verständnis für eine zukunftsfähige Infrastruktur. 'Deutschland darf keine touristische Provinz werden', warnte er und wandte sich auch gegen Umweltzonen, Bettensteuern, Hygieneampeln in der Gastronomie, die Luftverkehrssteuer und den Emissionshandel. Büchy forderte, die Luftverkehrssteuer für Ägypten-Flüge zu senken.
Nach einer Studie der Branche und der Bundesregierung hängt fast jeder achte Arbeitsplatz in Deutschland vom Tourismus ab. Er trage 4,4 Prozent zur Bruttowertschöpfung in Deutschland bei und übertreffe Banken und Autohersteller. Der Tourismusbegriff ist dabei weit gefasst: Deutsche Gaststätten machen demnach gut 85 Prozent ihres Umsatzes mit Touristen. Auch der nicht alltägliche Restaurantbesuch außerhalb des eigenen Stadtteils gilt als touristisch. Bei der Bruttowertschöpfung sind Vorleistungen nicht berücksichtigt./bf/DP/tw
Die bisherigen Buchungen zeigten: Trotz Schuldenkrise wollen die Deutschen nochmals mehr verreisen. Die Nachfrage nach Reisen in die Türkei, nach Kroatien und Spanien sei hoch. Fernziele wie die USA, die Karibik und viele asiatische Länder legten zu. Zurückhaltend seien die Deutschen wegen der Proteste und Unruhen aber bei Ägypten und Griechenland.
Erst 2011 hatten die Bundesbürger den Unternehmen zu Bestmarken verholfen und knapp 61 Milliarden Euro für Auslandsreisen ausgegeben. Auch der Deutschlandtourismus boomt, wie der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple, sagte. 2012 werde die Zahl der Übernachtungen von 394 Millionen auf mehr als 400 Millionen steigen. Bei Geschäftsleuten rechne er mit gleichbleibenden Reisezahlen bei leicht steigenden Preisen.
Die Internationale Tourismus-Börse (ITB), die auch als Konjunkturbarometer gilt, öffnet an diesem Mittwoch aber mit weniger Ausstellern als in den Vorjahren. Laut Veranstalter präsentieren bis Sonntag 10 644 Aussteller aus 187 Ländern ihre Angebote. Im Vorjahr gab es 11 163 Messestände. 'Die wesentliche Größe ist für uns die vermietete Fläche, und da bleiben wir auf Vollauslastungsniveau', sagte Messe-Geschäftsführer Christian Göke. Die ITB ist an den ersten drei Tagen dem Fachpublikum vorbehalten, am Samstag und Sonntag öffnet sie für alle Besucher.
Besondere Erwartungen an den Branchentreff hat das diesjährige Partnerland Ägypten. Im Revolutionsjahr 2011 brachen die Einnahmen aus dem Tourismus von 12,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 9 Milliarden Euro ein, wie Tourismusminister Mounir Fakhry Abdel Nour sagte. Ägypten sei einzigartig, vielfältig und sicher, hob er hervor. Unruhen in Kairo seien nicht repräsentatitiv. An Zielen wie Assuan, Hurghada, Sharm El Sheikh herrsche Ruhe und Sicherheit. Ägypten wolle seine Besucherzahl bis 2017 auf 30 Millionen verdreifachen.
Die Reisebranche will die ITB auch für politische Forderungen nutzen. Laepple kritisierte den Protest gegen Flughafen- und Bahnhofsbauvorhaben in Deutschland. Weiten Teilen der Bevölkerung mangele es an Verständnis für eine zukunftsfähige Infrastruktur. 'Deutschland darf keine touristische Provinz werden', warnte er und wandte sich auch gegen Umweltzonen, Bettensteuern, Hygieneampeln in der Gastronomie, die Luftverkehrssteuer und den Emissionshandel. Büchy forderte, die Luftverkehrssteuer für Ägypten-Flüge zu senken.
Nach einer Studie der Branche und der Bundesregierung hängt fast jeder achte Arbeitsplatz in Deutschland vom Tourismus ab. Er trage 4,4 Prozent zur Bruttowertschöpfung in Deutschland bei und übertreffe Banken und Autohersteller. Der Tourismusbegriff ist dabei weit gefasst: Deutsche Gaststätten machen demnach gut 85 Prozent ihres Umsatzes mit Touristen. Auch der nicht alltägliche Restaurantbesuch außerhalb des eigenen Stadtteils gilt als touristisch. Bei der Bruttowertschöpfung sind Vorleistungen nicht berücksichtigt./bf/DP/tw