Investing.com - Die Ölpreise sind am Dienstag im nordamerikanischen Handel von ihren schweren Verlusten vom Vortag zurückgekommen, als die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit nun den wöchentlichen Daten von den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten zugewendet haben.
Der Industrieverband "American Petroleum Institute" wird seinen wöchentlichen Report heute um 22:30 MEZ herausgeben. Amtliche Zahlen von der US-Energieinformationsbehörde kommen dann am Mittwoch.
US-Rohöl zur Lieferung im Oktober verteuerte sich an der New York Mercantile Exchange um 37 US-Cent oder 0,79% und wurde 15:38 MEZ zu 47,35 USD das Fass gehandelt. Gestern waren die Ölfutures in New York um 66 US-Cent oder 1,39% abgesackt.
Unterdessen legte Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im November an der ICE Futures Exchange in London um 23 US-Cent oder 0,47% zu und wurde zu 49,69 USD das Fass gehandelt, nachdem es am Montag um zu 70 US-Cent oder 1,40% gefallen war.
Die Verluste am Montag waren ausgelöst worden von einem festeren US-Dollar, schwindenden Hoffnungen auf ein Einfrieren der Fördermenge und Sorgen über zusätzliche Exporte aus dem Nahen Osten und Afrika, die begannen die Stimmung am Markt zu belasten.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, stieg am Dienstag auf bis zu 95,87 und lag damit seinem höchsten Niveau seit dem 12. August. Zuletzt war er zu 95,73 gehandelt worden, vor dem Hintergrund von Anzeichen, dass die Federal Reserve ist darauf vorbereitet, die Zinsen womöglich schon in diesem Monat anzuheben.
Eine Erhöhung der Zinssätze in den USA zieht üblicherweise eine Aufwertung des Dollars nach sich, was Öl für Händler aus anderen Währungsräumen verteuern würde.
Unterdessen erscheinen die Chancen, dass ein Ende September stattfindendes Treffen der wichtigsten Ölförderländer konkrete Resultat erzielen werde, minimal, nachdem der saudische Energieminister letzte Woche gesagt hatte, er glaube nicht dass eine "einschneidende Intervention" am Ölmarkt notwendig sei.
Seine Kommentare fielen vor dem informellen Treffen der Opec in Algerien Ende des nächsten Monats, auf dem die wichtigsten Ölexporteure ein mögliches Einfrieren der Fördermenge diskutieren werden.
Analysten und Händler sind jedoch skeptisch geblieben, ob das Treffen in einer konsistenten Anstrengung zur Eindämmung der globalen Ölschwemme münden werde.
In den ersten drei Augustwochen waren die Rohölpreise um nahezu 10 USD das Fass oder fast 25% gestiegen, da Aussichten auf eine Begrenzung der Förderung durch die größten Exportländer auf einem informellen Treffen der Opec in Algerien im nächsten Monat eine massive Rallye am Ölmarkt ausgelöst hatte.
Ein Versuch gemeinsam die Fördermenge einzufrieren war am Anfang dieses Jahres gescheitert, nachdem Saudi-Arabien ausgestiegen war aufgrund der Weigerung des Irans der Initiative zu folgen, was noch einmal die politischen Rivalitäten deutlich gemacht hatte, einer Einigung im Wege stehen.