NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Aufgrund überraschend schwacher Lagerdaten aus den USA haben die Ölpreise haben am Donnerstag den Abwärtstrend der vergangenen Wochen vorerst gestoppt und zugelegt. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 54,05 US-Dollar. Das waren 65 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 27 Cent auf 49,06 Dollar.
Am Mittwochnachmittag hatte das US-Energieministerium für die vergangene Woche überraschend einen Rückgang der US-Rohöllagerbestände um 4,2 Millionen Barrel auf 459,7 Millionen Barrel gemeldet. Volkswirte waren von einem Anstieg ausgegangen. Verantwortlich für die sinkenden Lagerbestände war unter anderem ein Rückgang der Rohölproduktion um 145 000 Barrel. Analysten der Commerzbank rechnen damit, dass die Produktion dauerhaft schwach bleiben könnte. "Dies war der stärkste Produktionsrückgang der letzten Jahre, wenn man von kurzzeitigen wetterbedingten Produktionsunterbrechungen absieht", so die Experten. "Da der Rückgang der Produktion nicht auf derartige Sonderfaktoren zurückzuführen war, könnte er sich als nachhaltig erweisen." Ein weitere Rückgang der US-Ölproduktion in den kommenden Monaten sei wahrscheinlich. Am Donnerstag setzten die Ölpreise ihre Aufwärtsbewegung fort. Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Dienstag bei 50,82 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen habe. Das waren 28 Cent mehr als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.