Die 1&1 Drillisch-Aktie hat auf die veröffentlichten Quartalszahlen zunächst kaum reagiert. Der Kurs bewegte sich leicht nach oben, aber ohne eine größere oder ungewöhnliche Dynamik.
Quartalszahlen im Überblick: Die Key Facts im Blick!
Das Unternehmen konnte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 9-Monats-Basis weiter steigern, der Umsatz erhöhte sich auf nunmehr 2,7 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 35 %. Das dritte Quartal blieb allerdings knapp hinter dem zweiten Quartal zurück und ist damit auch das schwächste in 2018. Interessant ist aber, dass die EBITDA-Marge in den letzten drei Monaten am stärksten ausfiel. Das wirkt sich natürlich auch auf die wichtige Kennzahl EBIT aus.
EBIT und EBT können deutlich zulegen!
Trotz des Umsatzrückgangs dürften sich die Anleger über die Entwicklungen beim EBIT und EBT freuen. Das EBT konnte gegenüber dem Vorjahr (9 Monate) auf 407,7 Mio. Euro verbessert werden, dass entspricht einer Steigerung von 26,9 %! Die Marge des EBT erhöhte sich im dritten Quartal auf 16,1 %, nachdem diese im Vorquartal noch bei 14,8 % lag.
Veränderungen bei den Kosten: Die Mitarbeiteranzahl wurde drastisch gesenkt!
Der Personalabbau dürfte sich langfristig auch auf die Kosten niederschlagen. Zum Stichtag 2017 waren noch fast 3.500 Mitarbeiter bei 1&1 Drillisch (DE:DRIG) beschäftigt, nun sind es gerade einmal 3.130 Mitarbeiter. Diese Entwicklung wurde aber bereits im letzten Quartal des Vorjahres sichtbar und geht damit nicht wirklich auf 2018 zurück. Hier sind die Veränderungen zwischen den einzelnen Quartalen marginal.
Im DSL-Bereich tut sich wenig!
Wenn man sich die Vertragszahlen der 1&1 Gruppe ansieht, erkennt man gut, dass vor allem bei den DSL-Verträgen weniger Wachstum vorhanden ist, und das, obwohl hier viel Werbung betrieben wird und die Verträge aktuell bei etlichen Vergleichsplattformen sehr gut abschneiden. Trotzdem möchte ich die positive Entwicklung der Verträge in diesem Bereich nicht schlechtreden. Die Anzahl der Verträge konnte nämlich von Quartal zu Quartal weiter gesteigert werden.
Prognose 2018: Wie sehen die Gesamtjahresschätzungen aus?
Für das Gesamtjahr 2018 wird ein deutlich höherer Kundenbestand erwartet. Man (DE:MANG) geht von circa 1 Mio. Kundenverträgen aus. Der Umsatz soll auf rund 3,7 Mrd. Euro ansteigen und beim bereinigten EBITDA sieht der Vorstand 750 Mio. Euro als Zielgröße.
Wie stark hat sich der Veräußerungserlös der Versatel Gruppe ausgewirkt?
Das Ergebnis je Aktie fällt im 9-Monats-Zeitraum geringer aus als im Vorjahr. Und das liegt nicht an der Veräußerung der Versatel Gruppe, denn diese wurde bei der Betrachtung herausgerechnet. Das Ergebnis je Aktie lag letztes Jahr bei 2,03 Euro und dieses Jahr nur bei 1,58 Euro. Bereinigt um die PPA-Abschreibungen sieht es etwas besser aus, aber auch da liegt das Ergebnis hinter dem Vorjahreswert.
Ausblick für die Aktie: Wo geht die zukünftige Reise hin?
Seit Beginn des Jahres hat sich der Aktienkurs der 1&1 Drillisch-Aktie immer weiter nach Süden orientiert. Ein regelrechter Abverkauf fand in den ersten 9 Monaten des laufenden Jahres statt. Wenn man sich nun die Entwicklungen des Unternehmens ansieht, dann erkennt man doch eine Diskrepanz. Operativ scheint es nämlich vor allem in den letzten Monaten nicht schlecht zu laufen. Die Margen ziehen an und das Unternehmen steht operativ gut da. Warum fällt dann der Kurs so stark nach unten? Das Jahreshoch befindet sich bei über 70 Euro und nun steht der Kurs nahe seinem Jahrestief bei lediglich 38 Euro.
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Ein Beitrag von Johannes Weber.