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AKTIE IM FOKUS 3: Anleger trotz Strategiewechsel skeptisch bei Deutscher Bank

Veröffentlicht am 26.04.2018, 18:38
© Reuters.  AKTIE IM FOKUS 3: Anleger trotz Strategiewechsel skeptisch bei Deutscher Bank
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(neu: Aktienkurs aktualiisert, weiterer Analystenkommentar)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach einem überraschend schwachen ersten Quartal und dem jüngsten Chef-Wechsel will sich die Deutsche Bank (4:DBKGn) strategisch neu aufstellen. An der Börse konnte sie mit ihren Plänen am Donnerstag zunächst jedoch nicht überzeugen. Nach starken Kursschwankungen im frühen Handel gewannen schließlich die Skeptiker wieder die Oberhand: Der seit Jahresbeginn ohnehin arg gebeutelte Kurs verlor 1,3 Prozent auf 11,83 Euro.

Nach einem mageren ersten Quartal erhöht der neue Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing beim Konzernumbau das Tempo. Zweieinhalb Wochen nach seiner Beförderung auf den Chefposten streicht der bisherige Privatkundenvorstand das Investmentbanking zusammen. Der Fokus soll verstärkt europäischen Kunden gelten - Firmen wie Privatpersonen. In den USA und in Asien will die Bank die Aktivitäten dagegen zurückfahren.

"Wir denken das ist die richtige Strategie", schrieb Kian Abouhossein von JPMorgan (NYSE:JPM) in einer Studie. Die schwachen Ergebnisse im ersten Quartal seien hierfür ein deutlicher Beleg. Mit seiner gegenwärtigen Aufstellung erwirtschafte das Geldhaus einfach keine nachhaltigen Erträge. Dem neuen Chef Sewing gelte sein Applaus dafür, dass der Manager für die "Schrumpfung" der Aktivitäten so rasch Rückendeckung erhalten habe.

Allerdings, schränkte der Analyst ein, fehle es noch an Details und an einem Zeitplan für die angekündigten Maßnahmen. Mit dieser Ansicht steht er nicht allein da. Auch Christoph Blieffert von der Commerzbank (DE:CBKG) begrüßte zwar die Pläne zur Restrukturierung. "Es braucht aber noch mehr Klarheit und Details", fügte der Analyst hinzu.

Abouhossein zufolge geht es der Deutschen Bank weniger um die Zusammensetzung der Erträge in den einzelnen Geschäftsbereichen. Vielmehr wolle das Institut die Renditen erhöhen und die Risiken minimieren. In der Vergangenheit habe die Bank jedoch nicht "liefern", also Erfolge vorweisen können. Es bleibe daher zunächst bei seiner Einstufung "Neutral" für die Aktie mit einem Kursziel von 12 Euro.

Die schlechten Ergebnisse im ersten Quartal und die schwache Ausstattung der Bank mit Kapital sprächen für einen Umbau, argumentierte auch John Peace von der Credit Suisse (SIX:CSGN). So habe der Gewinn im Investmentbanking, das nun umgekrempelt werden soll, mit 229 Millionen Euro die Konsensprognose von 649 Millionen Euro weit verfehlt. "Investoren sollten also auf eine tiefgehende Restrukturierung dieses Geschäfts positiv reagieren", sagte der Analyst. Auch Peace blieb jedoch vorerst bei seinem Votum "Neutral" für die Aktien.

Christian Koch von der DZ Bank nannte die Änderung der Strategie "nachvollziehbar". Sie dürfte jedoch mit erneut sinkenden Erträgen einhergehen. Auch sei fraglich, dass die Kosten sinken.

Die tief sitzende Skepsis der Anleger mit Blick auf die Zukunft der Bank spiegelt sich im Kursverlauf wider: Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund ein Viertel eingebüßt. Damit ist sie weit hinter die Papiere der Konkurrenz zurückgefallen - der europäische Bankensektor insgesamt hat in diesem Zeitraum lediglich um 3 Prozent nachgegeben.

Der Börsenwert der Deutschen Bank ist auf knapp 25 Milliarden Euro geschrumpft. Zum Vergleich: Europas wertvollste Bank, die britische HSBC (3:HSBA), kommt auf umgerechnet 163 Milliarden Euro.

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