(neu: Verluste ausgeweitet, tiefster Stand seit 2010, Hauck-Abstufung)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer von Analysten als "desaströs" und "alarmierend" bezeichneten Gewinnwarnung von Leoni (4:LEOGn) haben Anleger am Freitag Reißaus genommen. Der Kurs des Autozulieferers brach am Ende um mehr als ein Viertel auf 20,59 Euro ein. Im Tief bedeuteten 20,45 Euro den niedrigsten Stand seit 2010. Mit einem vorläufigen Gewinn vor Zinsen und Steuern von nur 144 Millionen Euro blieb der Autozulieferer und Kabelspezialist 2018 weit hinter seinem eigenen Ziel von rund 196 Millionen Euro zurück. Zudem dürfte das Unternehmen die mittelfristigen Prognosen bis 2020 nicht mehr erreichen. Und schließlich wollen die Nürnberger für 2018 keine Dividende ausschütten. Das Ausmaß, in dem Leoni die Erwartungen verfehlt habe, sei "alarmierend", sagte Analyst Christian Glowa von der Bank Hauck & Aufhäuser. Es zeige, dass es dem Unternehmen ein Stück weit am Zugriff auf die eigenen Aktivitäten mangele. Später aktualisierte er seine Studie und stufte die Aktie um gleich zwei Stufen von "Buy" auf "Sell" ab. Er sprach von einem strukturellen Effizienzproblem, unter anderem wegen einer nur begrenzt automatisierten Produktion.