FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien der Deutschen Bank (4:DBKGn) haben am Freitag ihre jüngste Talfahrt fortgesetzt und zuletzt am Dax-Ende (DAX) rund 4 Prozent auf 11,172 Euro verloren. Aktuell notieren die Papiere auf dem Niveau von November 2016. Börsianer sprachen von einem anhaltend schwachen Umfeld für die Anteilsscheine des Finanzhauses.
Erst am Mittwoch hatte Finanzchef James von Moltke gewarnt, dass ungünstige Wechselkurse und höhere Refinanzierungskosten die Erträge in der Unternehmens- und Investmentbank im ersten Quartal um insgesamt 450 Millionen Euro schmälern werden. Hinzu kommt die Sorge, dass die langfristigen Zinsen nicht so schnell steigen könnten wie ursprünglich erhofft. Deutsche Banken hängen aber stark von den Zinserträgen ab und leiden seit Jahren unter der durch die Finanzkrise verursachten Niedrigzinsphase. Thema des Tages war auch der gut verlaufene Börsengang der Vermögensverwaltungstochter DWS (4:DWSG). Der IPO gehe zwar in Ordnung, schrieb Börsenbriefautor Hans Bernecker. Der Sinn dieser Operation sei aber bis jetzt nicht klar, wie einiges andere bei der Deutschen Bank ebenfalls nicht. Was man aus einer Vermögensverwaltung in einem der reichsten Länder der Welt, nämlich Deutschland, machen könne oder könnte, sei den Bankern offensichtlich unklar. Mit Blick auf die Tochter Postbank, die derzeit in den Konzern eingegliedert wird, unterstellte Bernecker das Gleiche. "So nicht!", resümierte der Börsenbriefautor.