n FRANKFURT (dpa-AFX) - Die geplante Schaffung von Deutschlands größtem Immobilienkonzern hat am Montag nur die Aktionäre eines der beteiligten Unternehmen in Feierlaune versetzt. Die Papiere von Gagfah F:GFJ schossen an der MDax-Spitze F:MDAX um 12,54 Prozent auf 17,45 Euro nach oben, nachdem der Konkurrent Deutsche Annington F:ANN ein Übernahmeangebot unterbreitet hatte. Die Anteilseigner der Annington reagierte verschnupft: Der Kurs fiel um dreieinhalb Prozent.
Die Deutsche Annington bietet den Anteilseignern des Wettbewerbers je Anteilsschein 18 Euro in bar und eigenen Aktien. Sollte der Zusammenschluss gelingen, würde Deutschlands größter Immobilienkonzern mit insgesamt rund 350 000 Wohnungen und einem Wert von 21 Milliarden Euro entstehen. Analyst Kai Klose von der Privatbank Berenberg gibt sich zuversichtlich, dass die Annahmeschwelle von mindestens 50 Prozent insbesondere dank der Barkomponente der Offerte erreicht wird.
AUCH ANDERE IMMOBILIENWERTE PROFITIEREN
Potenzial für die Aktionäre sieht Klose durch Kostensenkungen. Bei den von den Unternehmen in Aussicht gestellten Einsparungen in Höhe von 84 Millionen Euro im Jahr sieht er Luft nach oben. Vorerst erscheine die 2015 mögliche Rendite von 5,5 Prozent gemessen am operativen Ergebnis (Funds from Operations) aber eher moderat. Die Funds from Operations (FFO) sind eine wichtige operative Kennziffer für Immobiliengesellschaften.
Ein Händler wertete die Transaktion vor allem für die Gagfah-Aktionäre positiv. Für die Deutsche Annington erscheine der Zukauf auf den ersten Blick teuer. Zudem sei die regionale Überschneidung der Immobilienportfolios nicht unbedingt "herausragend". Die geplante Fusion belebt die Übernahmefantasie im gesamten Sektor. Die Titel von LEG Immobilien F:LEG erklommen ein Rekordhoch; die Papiere von TAG Immobilien F:TEG schlugen sich ebenfalls besser als der zum Wochenauftakt schwächelnde deutsche Aktienmarkt.
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