PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Dienstag eine Atempause eingelegt. Die gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine Zinswende in den USA, schwache Daten aus China sowie Befürchtungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die erhoffte Ausweitung ihrer Unterstützungsmaßnahmen im Dezember doch nicht durchziehe, belasteten aktuell die Stimmung an den Börsen, sagte Analyst Andreas Paciorek vom Wertpapierhändler CMC Markets. Im Fokus der Anleger stehen unterdessen einige Geschäftsberichte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) trat am Vormittag prozentual unverändert bei 3418,31 Punkten auf der Stelle. Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) verlor minimale 0,03 Prozent auf 4909,68 Punkte. Außerhalb der Euroländer bröckelte der FTSE-100-Index (ISE:UKX) in London mit 0,04 Prozent ins Minus auf 6292,65 Punkte.
Der europaweite Branchenindex der Telekomwerte (DJX:SXKP) führte dagegen mit einem Plus von 1,63 Prozent das Tableau der europäischen Sektorindizes an. Vodafone-Aktien (ISE:VOD) zogen nach der Zahlenvorlage des britischen Telekomkonzerns um 4 Prozent nach oben. Ein Börsianer lobte eine starken Entwicklung in beiden Standbeinen des Konzerns. Die Briten selbst gehen nun dank der wirtschaftlichen Erholung in Europa und dem starken Wachstum in Schwellenländern zuversichtlicher in die zweite Jahreshälfte.
KPN-Titel (ASX:KPN) legten um 3,30 Prozent zu. Der niederländische Telekomkonzern hat mit der Reduzierung seiner deutschen Beteiligung Telefonica (MC:TEF) Deutschland (XETRA:O2Dn) Kasse gemacht.
Ebenfalls in London wartete der Energieversorger National Grid (L:NG) mit seinen Halbjahreszahlen auf. Die Aktien verteuerten sich um 2,61 Prozent. Mit Zwischenberichten gerieten auch Prudential (ISE:L:PRU) und Wolseley (ISE:WOS) in den Blick: Aktien des britischen Versicherers Prudential tauchten schnell ins Minus und verbilligten sich zuletzt um 1,68 Prozent. Die Papiere des Verkäufers von Gebäudeausstattung wie Klemptner- und Heizungsmaterialien Wolseley rutschten um fast 5 Prozent ab.
Auch die Papiere der Schweizer Privatbank Julius Bär (VTX:BAER) reagierten mit einem Minus von 2,57 Prozent ebenfalls negativ auf Zahlen für die ersten zehn Monate. Ein Händler kritisierte die schwächeren Zuflüsse und die niedrigeren Gewinnspannen des Instituts.